Amazon: Streik vor Weihnachten angekündigt

Verdi will Abläufe stören

5. Dezember 2018
von Börsenblatt
Wie mehrere Medien unter Berufung auf die dpa berichten, will die Gewerkschaft Verdi auch in diesem Jahr vor Heiligabend den Onlinehändler bestreiken. Bereits in den Vorjahren hatte Verdi diese Strategie verfolgt um einen Tarifvertrag zu erzwingen – ohne Erfolg.

„Amazon kann sich in der Weihnachtszeit auf Streiks gefasst machen“, habe Günter Isemeyer, Sprecher im Verdi-Bundesvorstand, in Berlin angekündigt, meldet unter anderem „Der Westen“. Welche Werke bestreikt werden sollen, dazu gab Isemeyer keine Auskunft. Der Onlinekonzern hatte sich bereits in den vergangenen Jahren nicht von den Streikmaßnahmen beeindrucken lassen und hält mit einer Vielzahl von Saisonkräften und Bonuszahlungen bei Anwesenheit dagegen.

Verdi versucht seit fünf Jahren, Amazon dazu zu verpflichten, seine Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Onlinehandels zu vergüten – Amazon weigert sich und orientiert sich ganz ohne Tarifvertrag an den Löhnen und Vergütungen der Logistikbranche. In der Vergangenheit hatte Amazon den Streikmaßnahmen durch Warenumleitungen aus anderen Versand- und Logistikzentren weitestgehend abgefedert, Verdi hält mit Ausweitungen der Streiks auf immer weitere der inzwischen elf deutschen Versandzentren und Kooperationen mit polnischen und tschechischen Gewerkschaften entgegen. Amazon verschickt mittlerweile große Teile seiner Waren, z.B. viele Buchsendungen für deutsche Kunden aus den Versandzentren der östlichen Nachbarn – wo ein deutlich niedriger Stundenlohn gezahlt und weniger gestreikt wird.