Antiquariat

Varia Antiquaria 33

30. April 2011
von Börsenblatt
Festschrift zum 100. Geburtstag der Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst, Antiquariatsgeschichte bei PaperC, Ebay-Gewinnspannen aus Finanzamtssicht. Neuigkeiten für Antiquare und Büchersammler.

Die soeben erschienene Festschrift der Maximilian-Gesellschaft e. V. für alte und neue Buchkunst (100 Jahre Maximilian-Gesellschaft 1911 bis 2011. Hrsg. von Wulf D. v. Lucius, 48 Euro, ISBN 978-3-921743-59-1, info@maximilian-gesellschaft.de, die Mitglieder erhalten den Band als Jahresgabe 2011) enthält neben einer Geschichte der Gesellschaft (inkl. Chronik der Jahre 1987 bis 2011) unter anderem auch Beiträge über "Private Sammler und öffentliche Bibliotheken in ihren wechselseitigen Beziehungen" (Wolfgang Schmitz) und "'Tempora mutantur…' Veränderung und Wandel im antiquarischen Handel" (Eberhard Köstler).

Letzterer Beitrag bietet eine nüchterne Bestandsaufnahme jedenfalls für bedeutende Teile des deutschen Antiquariatsbuchhandels. Wie hat sich durch das Netz die bibliografische Recherche verändert? Wie steht es um Antiquariatsmessen und Auktionen? Wie wirkt sich der demografische Wandel aus? Interessantes Detail aus dem Abschnitt unter der Überschrift "Demographisches": das Durchschnittsalter der Mitglieder des Verbands Deutscher Antiquare, dessen Vorsitzender Köstler ist, betrug 2010 circa 57 Jahre.

Welche Folgen es unter Umständen haben könnte, wenn nicht in den kommenden Jahren jüngere Käufer und Händler mobilisiert werden, liegt auf der Hand. Köstler: "Es ist gut möglich, dass sich Versäumnisse der Vergangenheit in nicht allzu ferner Zukunft negativ auswirken und das Antiquariat … ausstirbt wie weiland die Dinosaurier." Auch wenn man hier die Zuspitzung abzieht – unberührt lässt die Branchenentwicklung der letzten zwanzig Jahre wohl niemanden.

Antiquariatsgeschichte bei PaperC

Stirbt das Antiquariat aus, bliebe immerhin noch die Antiquariatsgeschichte. Auf der Plattform von PaperC kann jeder, den es interessiert, einen umfassenden Beitrag von Georg Jäger und Reinhard Wittmann über den Antiquariatsbuchhandel im Kaiserreich nachlesen (2010 in der "Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert" erschienen).

Seit diesem Monat besitzt jede einzelne PaperC-Buchseite außerdem ihre eigene URL, was natürlich sehr praktisch ist und hier gleich genutzt werden soll für eine Frage: Kennt jemand die "Bibliographie zur deutschen Antiquariatsgeschichte bis 1945" von Friedrich Ekkehard und kann möglichst noch den Standort eines Exemplars nachweisen?

Zum Schluss etwas ganz Profanes: welche "Gewinnspanne" setzen deutsche Finanzämter bei Ebay-Verkäufern durchschnittlich an? 70 Prozent? Lassen die Finanzbeamten da mit sich reden? Der Redakteur freut sich über sachdienliche Hinweise (b.biester@mvb-online.de), die selbstverständlich strikt vertraulich (ohne Namensweitergabe) behandelt werden.