Auszeichnungen

Deutsch-Polnischer Literaturpreis an Andrzej Bart und Stephan Wackwitz

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Samuel-Bogumił-Linde-Literaturpreis der Partnerstädte Thorn (Toruń) und Göttingen wurde am 1. Juli in der niedersächsischen Universitätsstadt an den polnischen Autor und Filmer Andrzej Bart sowie den deutschen Schriftsteller Stephan Wackwitz verliehen.

Andrzej Bart wurde 1951 in Wrocław geboren. Er arbeitet als Filmschaffender und zählt zu den bedeutendsten polnischen Schriftsteller der Gegenwart. Sein Debüt "Rien ne va plus" wurde 1991 mit dem renommierten Kościelski-Preis ausgezeichnet. Sein erster 2011 ins Deutsche übertragene Roman "Die Fliegenfängerfabrik" (Schöffling & Co.) ist eine literarische Auseinandersetzung mit dem Holocaust.

Stephan Wackwitz (geb. 1952 in Stuttgart) studierte Germanistik und Geschichte in München und Stuttgart. Er leitet heute das Goethe-Institut in Tbilissi (Tiflis, Georgien), nach Stationen in Frankfurt am Main, Neu Delhi, Tokio, München, Krakau, Bratislava und New York. Wackwitz‘ schriftstellerische Arbeiten sind vor allem essayistischer und autobiografischer Natur – und thematisieren insbesondere seine beruflichen Stationen. "Besonders folgenreiche Spuren haben Polen, die polnische Literatur und Geistesgeschichte und vor allem die Stadt Krakau in seinen Büchern hinterlassen", heißt es in der Mitteilung zur Preisverleihung. Zuletzt erschien von ihm bei S. Fischer "Fifth Avenue" (2010).

Mit dem Samuel-Bogumił-Linde-Preis – vergeben von den Partnerstädten Thorn (Toruń) und Göttingen – werden Autoren ausgezeichnet, "deren Wort Ideale und Werte schafft, die Menschen, Gesellschaften und Nationen zum gemeinsamen Gespräch führen". Der gemeinsame Literaturpreis, der jeweils an einen polnischen und einen deutschen Autor im jährlichen Wechsel in den beiden Städten verliehen wird, ist mit jeweils 19.350 Zl. beziehungsweise 5.000 Euro dotiert.