Auszeichnungen

Leo-Perutz-Preis an Manfred Rebhandl

6. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur 2012 ist gestern an Manfred Rebhandl überreicht worden. Er hat den mit 5.000 Euro dotierten Preis für "Das Schwert des Ostens" (Czernin Verlag) erhalten.

Jury-Sprecher Erwin Riedesser begründete die Wahl in der Mitteilung des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels wie folgt: "Manfred Rebhandl bringt einen ganz originären Ton in die Wiener Krimiliteratur. Seine eigenwillige Sprache und der spezielle Duktus manifestieren sich auch in den Figurendarstellungen. Dadurch entsteht ein sehr plastisches und vielschichtiges Wienkolorit." Und fährt fort: "Neben der Krimihandlung hat die Beschreibung des sozialen Umfelds eine mindestens gleichwertige Bedeutung in Rebhandls Roman: Seine Bilder sind überdreht und schrill, doch sind es nur auf den ersten Blick überzeichnet kecke Karikaturen der Personen, denn so manches ist authentisch. Rebhandl spielt souverän mit Vorurteilen und Klischees, mag dabei so manche mit derben Details verschrecken, dennoch: sympathisch provokant. Abwechslungsreiche Handlung, überraschende Wendungen, eine Fülle an ungewöhnlichen Einfällen und das Ganze mit einem furiosen Tempo serviert hat die Jury überzeugt. Und so passt das Buch auf gewisse Weise zum Namensgeber des Preises, Leo Perutz, der mit Sicherheit ein höchst spannender, aber kein typischer Krimiautor war."

Manfred Rebhandl wurde 1966 in Oberösterreich geboren. Seit 1995 ist er als freier Autor von Romanen und Drehbüchern für Film und Fernsehen tätig. Manfred Rebhandl lebt in Wien.

Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und die Kulturabteilung der Stadt Wien stiften den mit 5.000 Euro dotierten Leo-Perutz-Preis, der jährlich vergeben wird. Damit sollen Krimis ausgezeichnet werden, deren Qualität und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern. Darüber hinaus sollen die ausgezeichneten Werke möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen.

2011 ging der Preis an Lizl Steins und Georg Koyteks Kriminalroman "Der Posamentenhändler" (Leykam). 2010 erhielt Stefan Slupetzky den ersten Leo-Perutz-Preis für "Lemmings Zorn" (Rowohlt).