Nach Informationen des „Handelsblatts“ weigern sich die Gesellschafter der Katholischen Kirche, noch einmal Geld in die Rettung von Weltbild zu investieren. Das Ende sei im Rahmen einer Krisensitzung besiegelt worden - ist aber offenbar noch nicht endgültig. Würden die Kirchenvertreter jedoch bei ihrer Haltung bleiben, schreibt das "Handelsblatt", stehe jetzt "der Weg zum Amtsrichter am Sitz der Verlagsgruppe in Augsburg an, um den offiziellen Insolvenzantrag zu stellen“.
Weltbild wackelt seit Monaten
Aus der Unternehmenszentrale Augsburg ist dazu noch nichts zu erfahren, auch der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Beer äußerte sich nicht - verwies stattdessen nach Ausgburg. Wie die „FAZ“ jedoch unter Berufung auf Hinweise aus Unternehmenskreisen meldet, will das Unternehmen noch heute Nachmittag Insolvenz beantragen.
Weltbild steht seit Monaten auf wackligen Beinen – und sorgt für Schlagzeilen. Gerüchte um eine drohende Insolvenz machten zuletzt im September 2013 die Runde, später hieß es dann, die Finanzierungslücke sei dank der Unterstützung der Gesellschafter wieder gestopft (siehe Archiv, unten).
Wie sich die Gesellschafter positioniert haben
Bis Ende vergangenen Jahres hatte sich ein Teil der deutschen Bistümer positioniert: Augsburg, Bamberg und Würzburg hatten angekündigt, Weltbild mit einer Kapitalspritze zu unterstützen, aber dann als Gesellschafter ausscheiden zu wollen. Das Bistum Würzburg etwa wollte neben dem schon gegebenen Darlehen von 1,5 Millionen Euro und weitere 1,5 Millionen Euro zur Unterstützung der Weltbild-Liquidität gewähren. Das Erzbistum Freiburg wollte nicht im Weg stehen, "wenn andere größere Anteile übernehmen wollen".
Fest stand, dass nach dem beschlossenen Kapitalschnitt von den 14 Weltbild-Gesellschaftern bislang vier Diözesen aussteigen: Bamberg (Anteil: 5,7 Prozent), Freiburg (2,7 Prozent), Würzburg (5,7 Prozent) und Augsburg (11,7 Prozent). Der mit 24,2 Prozent größte Gesellschafter, der Verband der Diözesen Deutschlands, wollte sich ebenfalls zurückziehen.
Dabei bleiben wollten der mit 13,2 Prozent zweitgrößte Gesellschafter, das Erzbistum München-Freising, die Diözese Eichstätt (3,4 Prozent) und die Katholische Soldatenseelsorge (4,3 Prozent) unter Aufsicht des Bischofs von Essen. Unklar blieb die Position der Diözesen Aachen, Fulda, Münster, Passau, Regensburg und Trier. Die Bistümer Mainz und Hildesheim hatten unbestätigten Berichten zufolge überlegt, neue Gesellschafter zu werden.
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