Berliner Verlagspreis

Buchszene der Hauptstadt wird jetzt gefördert

7. Mai 2018
von Börsenblatt
Ein Berliner Verlagspreis soll unabhängige Büchermacher in der Hauptstadt fördern. Die Auszeichnung feiert noch in diesem Jahr Premiere, Bewerbungsschluss ist Ende Juli.

Berlins Kultursenator Klaus Lederer stellte die neue Auszeichnung am Wochenende auf der Jahreshauptversammlung des Landesverbands Berlin-Brandenburg im Börsenverein vor (mehr zur Tagung hier).

Der Preis besteht aus einem mit 35.000 Euro dotierten Hauptpreis sowie zwei Förderpreisen zu je 15.000 Euro. Ausgezeichnet werden herausragende Programme und verlegerisches Engagement. Er  wird von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie Wirtschaft, Energie und Betriebe vergeben.

Um den Hauptpreis können sich alle Verlage mit einem Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro bewerben. Die Förderpreise richten sich an Verlage, deren Jahresumsatz unter einer Million Euro liegt.

Eine jährlich wechselnde Jury soll die Preisträger bestimmen. Im ersten Jahr gehören ihr an:

  • Gunnar Cynybulk (verlegerischer Geschäftsführer der Ullstein Buchverlage)
  • Christiane Fritsch-Weith (Inhaberin des Buchladens Bayerischer Platz)
  • Katharina Hesse (Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst)
  • Dirk Knipphals (Literaturredakteur der "taz")
  • Barbara Schneider-Kempf (Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin)

"Mit insgesamt 65.000 Euro ist er der höchst dotierte Verlagspreis in Deutschland", rechnete Lederer stolz vor und beschied den Verlagen, die sich nicht bewerben dürfen: "Die Förderung der kleinen Unternehmen nützt auch den größeren Häusern."

Die Auszeichnungen werden erstmals am 11. November, um 11 Uhr im Deutschen Theater vergeben.Bewerben können sich in Berlin ansässige Verlage bis zum 31. Juli. Informationen unter www.berlinerverlagspreis.de.

2018 scheint damit zum Premierenjahr für Verlagspreise zu werden: Auch Hessen vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal eine solche Auszeichnung, in Sachsen wurde mit Spector Books gerade der erste Preisträger gekürt.

Ein kurzer Überblick über Verlagspreise auf Länderebene:

  • Landespreis für literarisch ambitionierte Kleinverlage, Baden-Württemberg: dotiert mit 12.500 Euro, Premiere 1996, Vergabe alle zwei Jahre
  • Preis für einen bayerischen Kleinverlag: dotiert mit 7.500 Euro, Premiere 2009
  • Verlagspreis NRW: dotiert mit 20.000 Euro, Premiere 2017
  • Sächsischer Verlagspreis: dortiert mit 10.000 Euro, Premiere 2018
  • Hessischer Verlagspreis: dotiert mit 20.000 Euro, Premiere 2018
  • Berliner Verlagspreis: dotiert mit insgesamt 65.000 Euro, Premiere 2018

hh