Bibliotheken

Herzog August Bibliothek schließt Katalogkonversion ab

15. Januar 2009
von Börsenblatt
Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel hat kürzlich – nach 20jähriger Laufzeit – ihre Katalogkonversion abgeschlossen.
Zum Ende des Jahres 2008 wurde der gesamte Bestand an Büchern und Zeitschriften der Herzog August Bibliothek in einer Datenbank bibliografisch erfasst. Die gedruckten Bestände werden durch die Umsetzung der konventionellen Kataloge in eine Datenbank erstmals unter einer Oberfläche recherchierbar sein. Bis in das Jahr 1986 mussten für die bibliografische Recherche zwei Zettelkataloge eingesehen werden. Der "Gelbe Katalog" wurde bis 1950 geführt und anschließend durch den "Blauen Katalog" ersetzt, der alle bibliografischen Aufnahmen der seit diesem Zeitpunkt erworbenen Medien enthält. Seit 1995 werden die Bücher nur noch elektronisch katalogisiert. Die Konversion der konventionellen Wolfenbütteler Zettelkataloge wurde aus verschiedenen Quellen finanziert. Die Förderung war dabei an unterschiedliche Auflagen und Schwerpunkte gebunden. Die Volkswagen-Stiftung förderte ausschließlich die Konversion der "Theologica" bis zum Erscheinungsjahr 1830, da die Theologie mit rund 80.000 bibliografischen Einheiten die zentrale Sachgruppe des Altbestands der Bibliothek darstellt. Die sich anschließende Aufnahme der Bibliothek in das Konversionsförderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ermöglichte die kontinuierliche Erfassung aller Publikationen bis 1850. Nachdem die Förderung der DFG 1998 mit der Erfassung des Bestands bis 1850 beendet war, finanzierte die Herzog August Bibliothek die Konversion ihrer Bestände aus eigenen Mitteln und Sondermitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK). In dem Konversionsprojekt wurden seit Beginn etwa 600.000 bibliografische Beschreibungen bearbeitet, dabei eine noch größere Zahl einzelner Datensätze auf ihre Vollständigkeit geprüft und über 100.000 Datensätze korrigiert. Die alten Kataloge sind als Dokumente der im 19. Jahrhundert begonnenen umfassenden Bestandserschließung nach wie vor erhalten und stehen den Nutzern weiter zur Verfügung. Vor allem der vor 1950 verwendete Katalog enthält Notizen zu Exemplarvarianten, die bei der Konversion nicht erfasst werden konnten.