Binding-Kulturpreis 2016 geht an Schöffling & Co.

"Leuchtturm der literarischen Welt"

4. Juli 2016
von Börsenblatt
Die Verleger Klaus und Ida Schöffling haben am 2. Juli im Frankfurter Römer den mit 50.000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis 2016 überreicht bekommen. "Der Verlag Schöffling & Co. ist ein überregional weithin geachteter Leuchtturm der literarischen Welt, dessen Strahlkraft auch der Stadt Frankfurt am Main Glanz verleiht", begründete das Kuratorium der Binding-Kulturstiftung seine Entscheidung.

Die feierliche Ehrung im vollbesetzten Römer fand im Beisein des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann statt. Bergit Gräfin Douglas, Vorstandsvorsitzende der Binding-Kulturstiftung, kennt Schöffling-Autorin Inge Geiler und konnte in ihrer charmanten Rede so aus erster Hand berichten, dass der Verlag ein familiäres Unternehmen sei, in dem es nicht nur um den Text gehe, sondern auch um den Autor, der hier sehr intensiv wahrgenommen werde.

In seiner Laudatio betonte Hannes Hintermeier von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass dem Verlag immer wieder der Spagat gelinge,  den Verlag profitabel zu halten. Bestseller wie Guntram Vespers Roman "Frohburg", der im Frühjahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, helfen da natürlich ungemein; Vesper selbst war übrigens anwesend, ebenso Brigitte Döbert, die für ihre Übersetzung von Bora Ćosićs Roman"Die Tutoren" den Straelener Übersetzerpreis erhalten hat und beim Leipziger Buchpreis in der Sparte Übersetzung geehrt wurde - da setzt der Binding-Kulturpreis  als dritte Auszeichnung den Preisregen fort. 

Hintermeier verwies auch auf die berühmte Mischkalkulation: "Ohne Julia Bachstein gäbe es auch das anspruchsvolle Programm nicht". Bachstein gibt jedes Jahr den legendären Katzenkalender heraus, der eine wichtige Stütze des Verlags ist, und Insider wissen, dass sich hinter diesem Pseudonym niemand anderes als Verlegerin Ida Schöffling verbirgt. Hintermeiers Fazit: "Katzen würden Schöffling kaufen".

Bei jedem neuen Redner wurden frische Gläser mit Binding-Bier ans Pult gestellt. Verleger Klaus Schöffling hob in seiner Dankesrede hervor, wie wichtig der Binding-Kulturpreis sei, schließlich gebe es gar nicht viele Preise explizit für die Arbeit der Verlage. Er dankte auch seinem Team, ohne dessen Engagement, Kompetenz, Mut der Verlag nie das hätte erreichen können, was er erreicht hat.

Natürlich nutzte Schöffling die Rede noch für ein Herzensanliegen und bemerkte, was der Stadt Frankfurt doch noch fehle, sei ein Lyrikpreis ...