CONTENTshift bringt Bewerber und Förderer zusammen

Investoren und Start-ups auf Tuchfühlung

12. September 2016
von Börsenblatt
Die sechs nominierten Start-ups, die Juroren und Coaches des CONTENTshift-Programms kamen am Wochenende zu einem intensiven Austausch in Frankfurt zusammen. Das dreimonatige Förderprogramm für Start-ups der Content-Branche hat das Ziel, Gründer und etablierte Branchenunternehmen zusammenzubringen und Innovationen in der Branche zu beschleunigen.

Wenn Investoren und Innovationstreiber zusammenkommen erinnert die Atmosphäre ein wenig ans "erste Date": Etwas Befangenheit ist dabei, Neugier und der Wunsch nach einer gelingenden Begegnung. Wenn es für beide Seiten gut läuft, wäre schließlich eine gemeinsame Zukunft möglich.

Die Zeit zur Vorbereitung für dieses erste Date war zumindest für die Start-ups kurz: Erst wenige Tage zuvor hatten BeemgeeBooktype / OmnibookBrainyooPapegoPolynaut und SatoshiPay von ihrer Nominierung auf der Shortlist erfahren, schon standen die Gründer im Fokus der Aufmerksamkeit – aus ganz Deutschland reisten Juroren, Coaches und die Start-ups selbst nach Frankfurt, um sich hier 36 Stunden lang konzentriert mit den nominierten Geschäftsmodellen, mit Entwicklungspotentialen und Investitionsstrategien zu beschäftigen.

"Geben Sie Gas – wir brauchen Sie!", begrüßte Alexander Skipis, Geschäftsführer des Börsenvereins, die Teilnehmer in der deutschen Firmenzentrale des Nestlé-Konzerns in Frankfurt. Dort begann der eng getaktete Workshop mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem Vortrag von Oliver Schoß zur Rolle von Content in der Kommunikationsstrategie des Lebensmittelmarktführers. Schoß, Marketing Director Confectionery bei Nestlé und Jury-Mitglied bei CONTENTshift, bekräftigte, dass auch ein Weltkonzern sich immer neu erfinden müsse. "Für uns ist es hochgradig spannend, über CONTENTshift Impulse zu bekommen und Bereiche aufzutun, in denen eine gegenseitige Befruchtung stattfinden kann", so Schoß.

Nach diesem Blick über den Tellerrand in die Lebensmittelbranche nahm der Workshop im Haus des Buches Fahrt auf. Herzstück des ersten Tages war der Pitch der Finalisten am späten Freitagnachmittag. Innerhalb von fünf Minuten präsentierte jedes Start-up sein Geschäftsmodell vor den potentiellen Investoren aus der Jury, die anschließend sich selbst und die Herausforderungen ihres Unternehmens kurz vorstellten.

Die innovativen Lösungen, das Know-how und der starke Gründergeist der Start-ups beeindruckten die Juroren, die sich im Auswahlprozess bereits intensiv mit den Geschäftsideen der Nominierten beschäftigt hatten. Aus 45 Bewerbern hatten sie 18 auf die Longlist gewählt und dann sechs Start-ups für die Shortlist nominiert. Die Geschäftsmodelle der Finalisten stammen aus den Bereichen Nano-Payments, E-Learning, kollaboratives Arbeiten, E-Reading, Storytelling und E-Commerce.

Dass CONTENTshift Innovationen erfolgreich den notwendigen Raum gibt, zeigte die Dynamik des Workshops: Die in den Workshop-Modulen strukturiert angeleitete Auseinandersetzung mit den nominierten Geschäftsmodellen entfaltete ihre Wirkung insbesondere auch in den Pausen. Von morgens beim Frühstückskaffee bis abends bei einem Glas Wein und noch im Bus zur gemeinsamen Unterkunft auf dem mediacampus des Börsenvereins saßen Investoren und Start-ups im Gespräch zusammen. So ergaben sich für beide Seiten Aha-Effekte: "Dank Äbbelwoi, interessanter Gespräche und Feedback haben wir unsere Geschäftsidee überarbeitet", eröffnete Julian Sorge von Omnibook seine Präsentation am zweiten Workshop-Tag. "Wir haben Euch gestern ein B2C Produkt vorgestellt. Nach Hause fahren wir mit einem B2B-Angebot für Verlage".

Auch für die Investoren sei der Austausch mit den Start-ups und untereinander eine große Bereicherung, zieht Michael Adam, Geschäftsführer von StoryDOCKS und Sprecher der Jury, am Samstag ein Zwischenfazit. Und so lautet der abschließende Wunsch an die CONTENTshift Organisatorin Dorothee Werner, Leiterin Unternehmensentwicklung im Börsenverein: „Setzt dieses Programm fort und entwickelt es weiter. Es hat das Potential, unsere Branche ein ganzes Stück nach vorn zu bringen.“

Ein gelungenes erstes Date also. Bis zur Buchmesse haben die Start-ups nun Zeit, Ideen und gestellte Aufgaben weiterzuentwickeln. Dann sieht man sich wieder. Und wenn auch nur einer bei CONTENTshift gewinnen kann – derzeit sieht es so aus, als gebe es nach dieser ersten Begegnung viele zarte Bande mit Langzeitwirkung.

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