Deutsches Literaturarchiv Marbach

Genazino-Archiv geht nach Marbach

31. Mai 2012
von Börsenblatt
Der Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino übereignet sein Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach. Das teilt die Institution mit.

Neben den Vorstufen seiner Romane, Dramen und Essays enthält der Bestand der Marbacher Mitteilung zufolge umfangreiche Lektoratsunterlagen, Lebenszeugnisse und Fotos. Zu Genazinos Korrespondenzpartnern gehören etwa Heinrich Böll, Gerd Haffmanns, Eckard Henscheid, Brigitte Kronauer, Michael Krüger, Jürgen Manthey, Paul Schaaf, Delf Schmidt und Ror Wolf. Eine einzigartige Quelle für biografische Arbeiten und die Literaturgeschichte der Bundesrepublik stelle darüber hinaus ein umfangreiches Werktagebuch dar, schreibt das DLA weiter. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Stoffen, Szenen und Beobachtungen, aus welcher der Autor im Laufe der Jahrzehnte die meisten seiner Buchprojekte entwickelt habe.


Wilhelm Genazinos (geb. 1943) erster Roman erschien bereits 1965 ("Laslinstraße"); in den 1960er Jahren wurde er Redakteur der Satirezeitschrift "Pardon" (bis 1971), von 1980 bis 1986 war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Lesezeichen". Mit seiner in den 1970er Jahren im Rowohlt Verlag erschienenen "Abschaffel-Trilogie" wurde Genazino berühmt. Zuletzt erschien sein Roman "Wenn wir Tiere wären" (2011).

Wilhelm Genazino ist dem Deutschen Literaturarchiv Marbach seit Jahren auf vielfältige Weise verbunden, unter anderem eröffnete er im Jahre 2006 zusammen mit Wolfgang Rihm die erste Dauerausstellung im neu erbauten Literaturmuseum der Moderne.