Die Sonntagsfrage

„Wie fühlt sich der Preisregen an, Herr Schöffling?“

18. März 2016
von Börsenblatt
Der Frankfurter Independent-Verlag Schöffling & Co. hat beim Leipziger Buchpreis abgeräumt und zwei von drei Preisen mit nach Hause genommen. Verleger Klaus Schöffling erklärt, wie es ihm damit geht.

Guntram Vespers Roman „Frohburg" und Brigitte Döberts Übersetzung von Bora Cosics Roman „Die Tutoren" - gleich zwei Preise für Schöffling & Co! Natürlich habe ich damit nicht gerechnet, das kann man gar nicht. Gehofft habe ich aber schon, dass diese beiden Großwerke angemessen gewürdigt werden. Die Auszeichnungen haben mich über die Messe getragen. Ständig wurde mir gratuliert, auch per SMS und in unzähligen Mails. Der Verlag habe verdient gewonnen, weil die Verlagspolitik stimmen würde, so der Tenor der Gratulanten. Ein schönes Kompliment. Ich bin auch stolz auf meinen Autor Guntram Vesper. Wir haben vor 25 Jahren schon einmal zwei Bücher zusammen gemacht. Über „Frohburg" waren wir eine Weile im Gespräch, im letzten Sommer ging es dann sehr schnell. 20.000 Exemplare haben wir schon verkauft. Ob die 1.008 Seiten auch gelesen wurden? Wir hatten erstaunliche viele Besucher am Stand, die uns auf Sachen angesprochen haben, die auf Seite 600 folgende stehen. Genauso stolz bin ich natürlich auf Bora Cosic und die geniale Übersetzung von Brigitte Döbert. Guntram Vesper und Bora Cosic / Brigitte Döbert haben bei verschiedenen Veranstaltungen übrigens auch das Publikum überzeugt, ebenso wie viele andere Schöffling-Autoren, die in Leipzig gelesen haben. Diese Leipziger Buchmesse war wirklich ganz besonders schön, nicht nur wegen der Preise. Besonders witzige Zeitgenossen wollten übrigens noch wissen, welche Auszeichnung ich denn bekommen müsste, um mir den Bart abschneiden zu lassen. Nun, da müsste Stockholm im Spiel sein und ein Schöffling-Autor den Literaturnobelpreis bekommen.