Die Sonntagsfrage

"Krimi-Seminar für Buchhändler – lohnt sich der Einsatz, Herr Tornow?"

19. Mai 2017
von Börsenblatt
Zu Gast bei Klett-Cotta - 25 Buchhändler hatte der Verlag zu einem bunten Tag mit Krimi-Tour und Spargelessen zum Thema Kriminalroman zu sich nach Stuttgart eingeladen. Zahlt sich das aus? Vertriebs- und Marketingleiter Ralf Tornow erklärt in der Sonntagsfrage, wie der Verlag von der Einladung profitiert.

Klett-Cotta veranstaltet in unregelmäßigen Abständen Seminare für Buchhändler. In der Vergangenheit betraf dies in erster Linie die Verlagsbereiche Fantasy und Literatur.

Aufgrund von Veränderungen in der Verlagsstrategie bei der Publikation von Titeln aus dem Spannungssegment und des erheblichen kommerziellen Potentials desselben, haben wir uns dafür entschieden, diese von uns angestoßenen Veränderungen direkt mit Buchhändlern zu thematisieren und zu diskutieren.

Die Auswahl der Buchhändler sollte aus unserer Sicht die mögliche Vielfalt der Bedürfnisse und die Meinungen von Handelspartnern unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Zuschnitts widerspiegeln. Auch einige ausgewiesene Krimispezialisten wollten wir gerne mit dabei haben.

Unsere Gäste für Verlag und Programm zu begeistern und andererseits so offen wie irgend möglich für Kritik und Lob zu sein war das übergeordnete Ziel der Veranstaltung.

Die Darstellung unserer Überlegungen zur Zukunft des Spannungsprogramms bei Klett-Cotta und die Diskussion darüber waren der Kern des Ganzen.

Rückblickend können wir feststellen, dass unsere Ideen und Marktanalysen auf viel Zustimmung stießen, dass wir an Details aber sicher noch arbeiten müssen. Dieser direkte Input ohne Filter durch z.B. den Außendienst ist sehr wertvoll für den Verlag, schärft er doch den Blick auf Problemstellungen und bietet die Möglichkeit zum Gedanken- und Ideenaustausch.

Ein buntes Rahmenprogramm aus Autoren- und Schauspielerlesungen, kulinarischen Einlagen, einem Werkstattbericht aus dem Lektorat und last but not least eine Stadtführung auf den Spuren wahrer Verbrechen durch die Stuttgarter Innenstadt, machten das Seminar zu einer runden Veranstaltung.

Ob sich ein solches Seminar für uns als Verlag rechnet, da sich der ein oder andere Titel aufgrund der persönlichen Beziehung der anwesenden Buchhändler zum einen oder anderen Buch besser verkauft, ist für uns tatsächlich nebensächlich. Wenn die Veranstaltung unerwarteter Weise einen solchen Nebeneffekt zeitigt, umso schöner, aber mit einer solchen Ambition sollte man aus meiner Sicht nicht an das Thema herangehen. Der Erkenntnisgewinn und die Vertiefung der Beziehung zwischen Verlag und Handel sind Lohn genug.