Die Sonntagsfrage

"Was bringt Markus Lanz der Grasbeißerbande, Herr Stanberger?"

8. März 2018
von Börsenblatt
"Die Grasbeißerbande", Projekt und Herzensbuch von Karsten und Susen Stanberger, hat sich zum Bestseller für die Kinderhospizarbeit entwickelt. Und weil mehr als 50 Prozent der Arbeit von Kinderhospizen durch Spenden finanziert werden müssen, sammeln die Autoren auch kräftig Geld. Wie ZDF-Talkmaster Markus Lanz dabei nun schon zum zweiten Mal hilft, erklärt Karsten Stanberger in der Sonntagsfrage.

100.000 Bücher verkaufen und eine Million Euro für die Unterstützung der Kinderhospizarbeit spenden − das war unser Ziel. Und tatsächlich haben wir nach nur einem Jahr fast die ersten zehn Prozent unseres Ziels erreicht.
Drei Jahre lang haben meine Frau und ich vor Veröffentlichung des Buches recherchiert. Wir haben in dieser Zeit viel über das Sterben, die Kinderhospizarbeit und auch über uns selbst gelernt. Als wir das Buch Anfang 2017 endlich in unseren Händen hielten, merkten wir schnell, worin unsere nächste Herausforderung bestand: Wie erfahren die Menschen von unserem Buch? Wie verlegen wir es? Wie funktioniert der Verkauf über Amazon, wie über den lokalen Buchhandel? Wie müssen wir kalkulieren? Mit wem müssen wir sprechen? An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei allen, die uns unermüdlich mit ihrem Branchenwissen, mit Veröffentlichungen, Kontakten und wertvollen Ratschlägen unterstützt haben.

Tatsächlich hat auch die Show von Markus Lanz zum Erfolg beigetragen. Am 16. März 2017 waren wir dort das erste Mal zu Gast. Das Buch ist im Januar 2017 erschienen, begleitet durch ein paar lokale Veranstaltungen und Presseartikel, sowie eine größere Veröffentlichung in der Bildzeitung. Diese Präsenz hat zwar den Verkauf des Buches über Amazon angekurbelt, die Sichtbarkeit im Buchhandel allerdings haben wir auf diesem Weg nicht erreicht. Der erste Auftritt in der Sendung von Markus Lanz hat diesen Knoten gelöst. Die öffentliche Aufmerksamkeit durch die Sendung hat entscheidend dazu beigetragen, das alle Grossisten unser Buch nun in ihrem Barsortiment führen. Das ist für ein selbstverlegtes Buch eine großartige Chance. Da uns außerdem viele Anfragen erreicht haben, über den Buchverkauf hinaus zu spenden und aktiv zu werden, haben wir im Frühsommer den Verein "Die Grasbeisserbande e.V." gegründet.

Am Mittwoch, dem 14. März, sind wir mit der Grasbeißerbande nun wieder bei Markus Lanz in der Show. Warum? Kinderhospizarbeit ist ein Versprechen. Ein Versprechen betroffene Kinder und deren Familien bis zum Lebensende und darüberhinaus zu begleiten. Das ist kein Projekt, wie einen Brunnen zu bohren. Den Brunnen bohrst du und dann kommt da Wasser. Ziel erreicht. Die Arbeit rund um lebensverkürzt erkrankte Kinder und deren Familien ist eine nicht endende Aufgabe. Und deren Kosten sind nicht einfach in einem Projektplan zu erfassen. Hier braucht es eine permanente Unterstützung, damit die über 80.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden ihr Versprechen halten können.

In der Sendung werde ich berichten, welche Projekte die Grasbeisserbande begleitet und unterstützt hat, welche Erfahrungen wir dabei machen durften und natürlich neue Projekte und Initiativen, wie die englische Fassung des Buches, die Bandenmitgliedschaft und die Liegestütz-Challenge zusammen mit Axel Schulz vorstellen.

Der Ex-Profi-Boxer Axel Schulz unterstützt das Projekt quasi von Anfang an. Im Januar 2017 habe ich einen großen Kongress in Berlin moderiert und dort die Gelegenheit bekommen unser Projekt Grasbeißerbande vorzustellen. Axel Schulz war Gast und kam im Anschluss auf mich zu, um mir von seinem Engagement bei den Löwenkindern in Frankfurt/Oder zu berichten. An dem Abend haben wir beschlossen, wir tun uns zusammen. Ein erster Schritt war der erste Auftritt bei Markus Lanz im März 2017. Heute ist Axel Schulz unser "Bandenchef" − etwas verstaubter würde man ihn auch den Schirmherrn der Grasbeißerbande nennen. Axel unterstützt uns ehrenamtlich in der Öffentlichkeitsarbeit und hilft mit seiner Prominenz, Türen zu öffnen.

Von der "Liegestütz-Challenge" versprechen wir uns einiges. 2014 gab es die sogenannte "icebuckletchallenge". Tausende Menschen haben sich vor laufender Handykamera Eiskübel voll Wasser über den Kopf gegossen, Geld für die Erforschung der Nervenkrankheit LMS gespendet und zwei, drei weitere Personen aufgefordert das selbe zu tun. Auf dem Weg sind international Millionenbeträge für die Forschung zusammengekommen. In der Sendung wird Axel Schulz in einem kurzen Film erstmals zu unserer "Liegestützchallenge" aufrufen. Eiskübel waren gestern − jetzt wird gepumpt. Der Ablauf ist gleich. Mit einer Ausnahme: Die Spendenplattform Donatia wird die eigehenden Spenden
um mindestens 20 % erhöhen. Das heißt, wer 100 Euro aus seinem Portmonee spendet, hilft tatsächlich mit 120 Euro.

Außerdem wollen wir natürlich die Reichweite für das Buch "Die Grasbeißerbande. Das Sterben wieder ins Leben holen" weiter erhöhen. Da ist noch so viel Spielraum, das Thema weiter in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Dazu arbeiten wir derzeit an neuen Vertriebswegen und -kooperationen, sowie an einer englisch-sprachigen Fassung. Tatsächlich gibt es aber auch konkrete Planungen für ein weiteres Buch. Meine Frau und ich sortieren zur Zeit unsere vielen Notizen aus der Zeit der Recherche. Unser Plan ist es, diese Notizen, Gedanken und Erkenntnisse in Form eines Werkstatttagebuches zu veröffentlichen. Das gerne mit einem Verlag zusammen. Einen Verlag haben wir noch nicht und vielleicht fühlt sich ja beim Lesen dieser Sonntagsfrage der ein oder andere Verlag angesprochen.


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