E-Books im US-Publikumsmarkt

Bei 30 Prozent ist die Flughöhe erreicht

20. Juli 2015
von Börsenblatt
Das rasante Wachstum von E-Books im amerikanischen Publikumsmarkt hat sich nicht weiter beschleunigt: Seit dem vierten Quartal 2012 liegt der Anteil verkaufter E-Books nach einer aktuellen Untersuchung der Book Industry Study Group (BISG) bei knapp 30 Prozent aller verkauften Bücher. Laut "Publishers Weekly" entspricht dies einem Umsatzanteil von ungefähr 14 Prozent.

Die Studie, die im Auftrag der BISG von Nielsen Book Research durchgeführt wurde, kommt zu dem Schluss, dass der E-Book-Markt inzwischen einen gewissen Reifegrad erreicht, und dass sich das digitale Buch neben den anderen Buchformaten (Print, Audio) etabliert habe. Das E-Book sei inzwischen ein "normales Mittel für die Rezeption von Inhalten geworden und biete den Nutzern ein breites Spektrum an Leseoptionen", heißt es in einer Mitteilung der BISG.

Jo Henry, Direktor von Nielsen Book Research, sagte "Publishers Weekly", E-Books seien nun in einem späteren Stadium der Innovationskurve angekommen, in dem sich vernünftig vorhersehbare Verbrauchsmuster herausgebildet hätten. Künftiges Wachstum werde davon abhängen, wie sich die Wertschätzung von E-Books bei weniger überzeugten Verbrauchern verbessern werde.

Zu den Befunden der Studie ("Report Two of Consumer Attitudes Toward E-Book Reading, Volume 4") gehören unter anderen, dass

  • die Käufer sehr an der Bündlung gedruckter und digitaler Versionen eines Buchs interessiert sind; 48 Prozent der Befragten seien bereit, mehr für Buch-"Bundles" zu bezahlen;
  • mehr als die Hälfte der Befragten mehr für ein E-Book ausgeben würden, wenn es weitergegeben oder wiederverkauft werden könnte;
  • Buchkäufer ihre Kaufentscheidung nicht davon abhängig machen, ob ein E-Book in einem traditionellen Verlag oder unabhängig publiziert wird;
  • die Zahl der Käufer steigt, die abwechselnd gedruckte und digitale Bücher kaufen, während die Zahl der Kunden, die nur E-Books kaufen, abnimmt.