Entscheidung des Landgerichts Köln

Kampusch scheitert mit einstweiliger Verfügung

2. Juni 2016
von Börsenblatt
Natascha Kampusch, die acht Jahre in der Gewalt eines Entführers lebte, hat eine juristische Niederlage erlitten. Das Landgericht Köln lehnte eine einstweilige Verfügung gegen das bei Riva erschienene Buch "Der Entführungsfall Natascha Kampusch. Die ganze beschämende Wahrheit" von Peter Reichard ab. Dies hat die Münchner Verlagsgruppe bestätigt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

In dem Rechtsstreit geht es laut "FAZ" um Beschreibungen von Videoaufnahmen, die der Entführer von Kampusch während ihrer Gefangenschaft gemacht hatte. Diese Aufnahmen, die auch nach Ansicht des Gerichts die Intimsphäre des Opfers berühren, waren bisher der Öffentlichkeit nicht bekannt. Kampusch selbst habe aber bereits vor Jahren Details aus den Videos offenbart, so das Landgericht Köln, und wies deshalb den Antrag auf einstweilige Verfügung gegen das Buch zurück. Die Österreicherin hat jetzt die Option, in Berufung zu gehen.