Erstes Quartal im Plan

Bastei Lübbe punktet beim operativen Ergebnis

29. August 2017
von Börsenblatt
Der Kölner Medienkonzern Bastei Lübbe hat im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres (1. April - 30. Juni 2017) 27,5 Millionen Euro erwirtschaftet, das waren 1,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (27,8 Mio. Euro). Das EBITDA lag bei 700.000 Euro, beim Konzernergebnis konnte der Verlust verringert werden.

Damit konnte Bastei Lübbe den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbessern: Auf 700.000 Euro nach minus 1,0 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Die EBITDA-Marge von minus 3,6 Prozent im Vorjahr konnte so auf plus 2,5 Prozent im Berichtsquartal gesteigert werden, heißt es in der Bilanzmitteilung. Das Konzernergebnis liegt allerdings weiterhin im Minusbereich: bei minus 1,1 Millionen Euro (Vorjahresperiode: minus 1,7 Millionen Euro).

Ergebnis ohne Non-Book-Bereich

Bastei Lübbe hatte zum Ende 2016 sein Engagement im Geschäftsbereich "Non-Book" beendet, die Geschäftssparte Räder wurde, wie berichtet, zum 1. Januar 2017 verkauft. Bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich "Non-Book“ sei der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2017/2018 um 12,3 Prozent gewachsen, so das Unternehmen. Beim EBITDA errechnet das Unternehmen − bereinigt − eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,8 Millionen Euro.

"Unsere Geschäftszahlen bestätigen den klar positiven Trend und zeigen, wie gut unsere strategische Ausrichtung inzwischen funktioniert, das Unternehmen als international agierendes Medienhaus auf einem starken traditionellen und ebenso starken digitalen Standbein aufzustellen", so Thomas Schierack, Vorstandsvorsitzender der Bastei Lübbe AG.

Das Ergebnis des ersten Quartals (1. April bis 30. Juni 2017) nach Geschäftsbereichen:

Segment "Buch": Neue Berechnungsgrundlage

  • Hier gibt es eine Änderung in der Bilanzierung. Beginnend mit dem aktuellen Quartalsbericht werden auch die Umsätze mit E-Books und digitalen Audio-Erzeugnissen der Bastei Lübbe AG miteinbezogen. Der Segmentumsatz stiegt im ersten Quartal von 12,4 Millionen Euro auf 17,8 Millionen Euro.

  • Der Anstieg resultiert nach Unternehmensangaben im Wesentlichen aus den Umsätzen des Labels LYX in Höhe von 2,5 Millionen Euro (Vorjahr: 100.000 Euro) und den um 1,2 Millionen Euro auf 2,6 Millionen Euro gestiegenen Umsatz im Kinder- und Jugendbuchbereich (Vorjahr: 1,4 Millionen Euro). Das EBITDA im Segment "Buch" stieg infolge von minus 600.000 Euro im ersten Quartal 2016/2017 auf 1,2 Millionen Euro in der Berichtsperiode.

Segment "Retail": Deutlicher Umsatzrückgang

  • In diesem Segment reduzierten sich die Umsätze von 8,2 Millionen Euro im ersten Quartal des Vorjahres auf 4,5 Millionen Euro im Berichtsquartal.
  • Der deutliche Umsatzrückgang um 45,5 Prozent resultierte zum einen aus einer speziell im Aktionsgeschäft gestiegenen Retourenquote und zum anderen aus dem Flächenrückbau bei einem Handelspartner. Das EBITDA belief sich im Berichtszeitraum auf minus 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: minus 600.000 Euro).
  • Hauptumsatzbringer im Segment Retail ist BuchPartner (Bastei Lübbe hält eine Mehrheitsbeteiligung).  

Segment "Digital": Erfolg im Game-Bereich

  • In diesem Bereich sprang laut Bilanz der Umsatz im ersten Quartal 2017/2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 84,3 Prozent auf 2,8 Millionen Euro. Als Wachstumstreiber nennt Bastei Lübbe insbesondere die Tochtergesellschaft und Spiele-Publisher Daedalic mit seinem erfolgreichen Game "The Long Journey Home". Das EBITDA des Segments wuchs auf 800.000 Euro, nach einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis im Vorjahresquartal. Auch in diesem Zusammenhang brachte Daedalic den größten Beitrag. Die Tochtergesellschaft oolipo verbuchte wie im Vorjahreszeitraum einen leichten Verlust.

Segment "Romanhefte und Rätselmagazine":

  • Der Umsatz nahm um 3,5 Prozent auf 2,5 Millionen Euro zu, das EBITDA erhöhte sich von 300.000 Euro im ersten Quartal des vorigen Geschäftsjahres auf jetzt 400.000 Euro.

Es zeige sich immer mehr, dass beide Segmente "Buch" und "Digital" eine "fruchtbare Symbiose eingehen können und voneinander profitieren", fasst Thomas Schierack zusammen: "Texte werden mittlerweile um interaktive Inhalte wie Bilder, Videos, Software oder den Einsatz von Smartphone-Technologie erweitert. Auf der anderen Seite adaptieren wir erfolgreiche Digitalstoffe auch immer stärker als klassische Bücher."

Ausblick: Bestseller von Ken Follet und Dan Brown

Die Geschäftszahlen für das erste Quartal 2017/2018 liegen damit im Rahmen der Erwartungen, so Bastei Lübbe. Der Vorstand beurteilt die Aussichten für das Geschäftsjahr 2017/2018 unverändert positiv und bestätigt seine Umsatzerwartung von rund 160 Millionen Euro (Vorjahr: 146,3 Millionen Euro). Eine ambitionierte Vorgabe: Denn durch den aufgegebenen Geschäftsbereich "Räder" falle im laufenden Geschäftsjahr Umsatz im Volumen von rund 15 Millionen Euro weg.

Auch das EBITDA soll sich im Geschäftsjahr 2017/2018 deutlich oberhalb des EBITDA des Geschäftsjahres 2016/2017 bewegen, so die Prognose −  und voraussichtlich zwischen 14 und 17 Millionen Euro betragen.

  • Zum erwarteten EBITDA sollen mit Ausnahme von oolipo und BEAM Shop sämtliche vollkonsolidierten Tochtergesellschaften positiv beitragen.
  • Im Kerngeschäft ("Buch") setzt der Vorstand auf potenzielle Umsatzbringer wie die Neuerscheinungen der Bastei Lübbe-Erfolgsautoren um Ken Follett und Dan Brown.
  • Das Segment "Digital" liege leicht über den Erwartungen. Dank der Software-Entwickler von Daedalic Entertainment erwartet Bastei Lübbe hier weiteres Wachstum.
  • Die geplante bzw. teilweise bereits realisierte Flächenerweiterung bei BuchPartner werde sich im Segment "Retail" positiv auf den Umsatz auswirken, hofft das Unternehmen.
  • Das Segment "Romanhefte und Rätselmagazine" werde das Umsatzniveau des Vorjahres in etwa halten.