Für seinen Roman "Schlafende Sonne"

Bremer Literaturpreis geht an Thomas Lehr

20. November 2017
von Börsenblatt
Für seinen Roman "Schlafende Sonne" (Hanser) erhält Thomas Lehr den mit 25.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2018. Der Förderpreis (6.000 Euro) geht an Laura Freundenthaler. Beide Preise werden am 29. Januar im Bremer Rathaus überreicht.

In ihrer Begründung schreibt die Jury, dass Thomas Lehr in "Schlafende Sonne", "seine Figuren mit großer erzählerischer Kraft und sprachlichem Wagemut durch die Katastrophenlandschaften des zwanzigsten Jahrhunderts vom Ersten Weltkrieg über den Mauerfall bis nah in die Gegenwart begleitet und die historischen Verwerfungen durch ihre Spiegelung in Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften erhellt."

Thomas Lehr, 1957 in Speyer geboren, studierte zunächst Biochemie, bevor er sich ganz der Schriftstellerei zuwandte. Für sein umfangreiches Werk erhielt er zahlreiche Preise, zuletzt den Berliner Literaturpreis (2011), den Marie-Luise Kaschnitz-Preis (2012) und den Joseph Breitbach-Preis (2015). Sein letzter Roman "Schlafende Sonne" (2017) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Thomas Lehr lebt in Berlin.

Förderpreis an Laura Freudenthaler

Den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2018 erhält Laura Freudenthaler für ihren Debüt-Roman "Die Königin schweigt" (Literaturverlag Droschl). "Ein stiller, konzentrierter Roman, der eine alte Frau, die sich gegen das Erinnern und das Erzählen sperrt, auf ihr von Verlusten bestimmtes Leben zurückblicken lässt. Freudenthaler zeichnet das eindringliche Porträt einer Generation, die ein scheinbar unspektakuläres Dasein führte, in dem sich aber tatsächlich die große Geschichte verbirgt", urteilte die Jury. Das Preisgeld beträgt 6.000 Euro.

Laura Freudenthaler, geboren 1984 in Salzburg, studierte Germanistik, Philosophie und Gender Studies. Die Erzählungen "Der Schädel von Madeleine. Paargeschichten" erschienen 2014 im Verlag Müry Salzmann. Laura Freudenthaler lebt in Wien.

Der Jury zum Bremer Literaturpreis 2018 gehören an: Wiebke Porombka, Daniela Strigl, Barbara Lison, Michael Sieber, Stephan Zweifel, Richard Kämmerlings und Lothar Müller.

Preisverleihung:

Die Preise werden am 29. Januar 2018 im Bremer Rathaus verliehen. Am Vorabend der Preisverleihung findet eine moderierte Lesung der beiden Preisträger statt.

Im Umfeld der Preisverleihung findet die 42. Literarische Woche Bremen statt − in diesem Jahr mit dem Thema "Herkunft & Identität - Lebensbilanzen in Literatur, Kunst & Film ".

Der Bremer Literaturpreis wurde erstmals 1954 vergeben. Zusätzlich wird seit 1977 ein Förderpreis verliehen, der seit 2005 von der ÖVB – Öffentliche Versicherung Bremen finanziert wird.