Gerüchte über Verkaufsgespräche

Will Amazon Simon & Schuster übernehmen?

16. Juli 2014
von Börsenblatt
Amazon soll am Kauf der US-Verlagsgruppe Simon & Schuster, einer Tochter des Medienkonzerns CBS, interessiert sein. Dies melden mehrere Zeitungen und Blogs wie das "Wall Street Journal" und goodereader.

Der Deal würde Amazon die Möglichkeit verschaffen, auch die Bücher seiner zahlreichen Imprints, die unter dem Dach von Amazon Publishing geführt werden, über den Buchhandel zu verbreiten, mutmaßen die Verfasser der Berichte. Dies könnte die Buchwelt "auf den Kopf stellen", schreibt goodereader. Alle Buchhändler, die Verträge mit Simon & Schuster abgeschlossen haben, würden künftig auch Amazon-Publishing-Titel einlagern. Außerdem, so gooderader, würden Amazon-Titel den Bibliotheken über Dienstleister wie Overdrive, 3M und Baker & Taylor zur Verfügung gestellt werden.

Die Spekulationen rühren daher, dass CBS-Chef Leslie Moonves derzeit intensive Gespräch mit Amazon führt, in denen es nicht nur um E-Book-Konditionen – wie im Streit mit der Hachette Book Group – zu gehen scheint. Moonves gab laut "Wall Street Journal" die sibyllinische Auskunft: "Amazon hat eine feste Vorstellung davon, was im Verlagsgeschäft zu tun ist. Es ist sehr interessant, dies zu beobachten." ("Amazon has a definite point of view about what should be done in the publishing business. It’s going to be a very interesting thing to watch.”)

Das Simon & Schuster-Mutterunternehmen CBS ist mit Amazon schon seit einigen Jahren geschäftlich verbunden. Laut goodereader habe CBS mit finanzieller Unterstützung von Amazon die Abo-Serie "Under the Dome" produziert (Produzent: Steven Spielberg) – das beliebteste populäre TV-Format auf Amazon im vergangenen Jahr.

 

In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir geschrieben:

Moonves gab laut "Wall Street Journal" auf die Journalistenfrage, ob über einen Verkauf gesprochen werde, die sibyllinische Antwort: ...

Wir haben dies korrigiert.