Großbritannien

Waterstones entlässt Chef nach Weihnachtspleite

18. Januar 2010
von Börsenblatt
Der britische Buchhandelsriese Waterstones hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Chef Gerry Johnson getrennt. Das hat das Unternehmen am Wochenende bekannt gegeben.
Damit hat die Konzernmutter HMV Media die Konsequenzen aus einer desaströsen Performance im Weihnachtsgeschäft gezogen: Hier wurde ein Umsatzminus von knapp 9 Prozent verzeichnet, obwohl der Konkurrent Borders sich bereits im November in die Insovenzverwaltung abgemeldet hatte und vor Weihnachten seine 45 Filialen geschlossen hatte.

Mit dem schlechten Weihnachtsergebnis sanken auch die Chancen, das miserable Ergebnis der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres auszugleichen: Bis Ende Oktober wurde ein Umsatzminus von 4,3 Prozent auf 225 Millionen Pfund (ca. 270 Millionen Euro) gemeldet. Insbesondere die unbeholfene Einführung einer Zentralauslieferung für die 313 Filialen hatte im vergangenen Jahr enorme Probleme verursacht und zu wochenlangen Wartezeiten für Kundenbestellungen geführt. Auch die von Johnson verantwortete Rabattpolitik, mit der im Weihnachtsgeschäft mit Abschlägen von bis zu 70 Prozent um Kunden gebuhlt wurde, hatte zum negativen Ergebnis beigetragen.


In einer Stellungnahme verkündete HMV-Chef Simon Fox, Waterstones wolle sich künftig mehr um seine Kunden kümmern.