Halbjahresbilanz von Bastei Lübbe

Umsatzsprung in Köln

28. November 2016
von Börsenblatt
Im Zeitraum vom 1. April bis 30. September hat Bastei Lübbe einen Konzernumsatz von 68 Millionen Euro erzielt und damit 43,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch das EBITDA ist von 1,2 Millionen auf 4,1 Millionen Euro geklettert, so die Bilanz der Kölner.

"Der Anstieg des Konzernumsatzes um rund 43 Prozent im ersten Halbjahr 2016/2017 resultiert neben der erstmaligen Konsolidierung der BuchPartner GmbH auch aus einer erfreulichen Entwicklung aller Konzernsegmente", lässt sich der Vorstandsvorsitzende Thomas Schierack zitieren. Insbesondere im Segment "Digital" habe es einen signifikante Umsatz- und Ergebnisanstieg gegeben. Das bestätige "den Erfolg unserer Strategie", so Schierack. Das Konzernergebnis habe sich im ersten Halbjahr 2016/2017 auf 744.000 Millionen Euro verbessert, nach minus 1,7 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Ergebnisse des ersten Geschäftshalbjahrs (1. April − 30. September) nach Segmenten:

  • Buch: Der Umsatz blieb mit 20,8 Millionen Euro auf der Höhe des Vorjahreszeitraums. Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA): 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro). Dabei Umsatz nach Editionsformen: Hardcover: 5,2 Millionen Euro (+8,1 Prozent); Taschenbuch: 11,9 Millionen Euro (+3,6 Prozent). Mit Kinder- und Jugendbüchern wurden 3,7 Millionen Euro Umsatz eingespielt (-18,0 Prozent).
  • Digital: 15,1 Millionen Euro Umsatz (+11,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum). EBITDA: 700.000 Euro (Vorjahr: minus 600.000 Euro).
  • Non-Book: 9,3 Millionen Euro Umsatz (+12,0 Prozent). EBITDA: 1,5 Millionen Euro (Vorjahr: 400.000 Euro).
  • Romanhefte und Rätselmagazine: 5,0 Millionen Euro Umsatz (+4,2 Prozent). EBITDA: 1,0 Millionen Euro (Vorjahr: 900.000 Euro).
  • Retail: 19,2 Millionen Euro Umsatz (im Vorjahr noch nicht konsolidiert). EBITDA: minus 400.000 Euro. Das negative EBITDA resultiere unter anderem aus dem teilweisen Verbrauch der im Rahmen der Kaufpreisverteilung aufgewerteten Warenvorräte. In diesem Segment wird die 51-prozentige Beteiligung an der BuchPartner GmbH konsolidiert.

Für die Bastei Lübbe AG sei die Bilanzsumme zum 30. September gegenüber dem 31. März um 47,7 Millionen Euro auf 159,5 Millionen Euro gestiegen. Das resultiere vor allem aus der Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch die Konsolidierung der BuchPartner GmbH. Demgegenüber stehe ein Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte – überwiegend aus der Erstkonsolidierung der BuchPartner
GmbH – von 45,1 Millionen Euro zum 31. März 2016 auf 73,3 Millionen Euro zum 30. September 2016. Das den Gesellschaftern des Mutterkonzerns zurechenbare Eigenkapital erhöhte sich zum 30. September 2016 auf 48,1 Millionen Euro von 46,6 Millionen Euro zum 31. März 2016.

Ende September habe der Bastei Lübbe Konzern über einen Finanzmittelbestand von 2,4 Millionen Euro verfügt − nach 600.000 Euro zum 31. März 2016. Im Oktober habe man die ausgegebene Unternehmensanleihe 2011/2016 über 30 Millionen Euro inklusive Zinsen planmäßig zurückgezahlt. Die Liquidität für die nächsten sechs Jahre sei über einen
Konsortialkreditrahmen in Höhe von bis zu 53,0 Millionen Euro sichergestellt.

Die Schulden sind der Bilanz zufolge von 62,1 Millionen Euro zum 31. März 2016 (davon langfristige Schulden: 4,8 Mio. Euro; kurzfristige Schulden: 57,3 Mio. Euro) auf 104,9 Milliionen Euro zum 30. September 2016 gestiegen (davon langfristige Schulden: 21,8 Mio. Euro; kurzfristige Schulden: 83,1 Mio. Euro). Als Grund werden die Darlehen zum Erwerb von BuchPartner und LYX (langfristige Schulden) sowie die Konsolidierung der BuchPartner GmbH und Neufinanzierung der Bastei Lübbe AG genannt (kurzfristige Schulden).

Ausblick

Das Unternehmen erwartet ein "erfreuliches Weihnachtsgeschäft" (es sei bereits gut angelaufen), damit werde der Finanzmittelbestand zum Ende des laufenden Geschäftsjahrs wieder zunehmen. So liege etwa das von der Umsatzentwicklung der Vorweihnachtszeit geprägte Segment "Non-Book" bereits deutlich über Plan. Zum Jahresende 2016 gibt Bastei Lübbe allerdings, wie berichtet, die Mehrheit an der Geschäftssparte Räder ab, die für das Non-Book-Geschäft des Konzerns steht. Der Verkauf bringt Bastei Lübbe 14,1 Millionen Euro ein. An der neuen Räder GmbH werde die Bastei Lübbe AG mit 20 Prozent an dem 2 Millionen Euro betragenden Stammkapital beteiligt, heißt es jetzt in der Bilanz. Die Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Räder sind auf die Käufer-GmbH übergegangen. Stichtag des Kaufvertrages und des Übergangs ist der 1. Januar 2017. Forderungen und Verbindlichkeiten bis zum 1. Januar verbleiben bei der Bastei Lübbe AG und werden danach von der Räder GmbH getragen. Die übrigen Kosten werden bezogen auf den 31.12.2016 abgegrenzt. Der zu erwartende Gewinn nach IFRS liege bei ungefähr 2,5 Millionen Euro − das sei abhängig von der Entwicklung des Vorratsvermögens bis Ende Dezember.

In der Halbjahresbilanz prognostizieren die Kölner dennoch einen deutlichen Anstieg des Konzernumsatzes für das Geschäftsjahr 2016/2017 auf rund 150 Millionen Euro (Vorjahr: 104,9 Mio. Euro). Das EBITDA soll zwischen 13 und 15 Millionen Euro liegen.

Der vollständige Halbjahresbericht 2016/2017 steht unter
https://www.luebbe.com/de/investor-relations/finanzberichte zur Verfügung.