Langfristig sieht Brandt, zur Zeit Stipendiat in der Villa Aurora in Los Angeles, eine Entwicklung in zwei verschiedene Märkte: Mainstream und Nische. Wenn wie derzeit in Amerika "Autoren nur dann bezahlt werden, wenn zehn Prozent des Buches gelesen wurden", bedeutet das "eben bei sehr langen Texten, dass dann jetzt bei tausendseitigen Büchern schon fast hundert Seiten gelesen werden müssen, damit überhaupt ein Honorar gezahlt wird oder auch nur ein Mini-Honorar. Und das muss man ja erst mal schaffen. Und ich meine, mein Glaube ist, dass das zur Verflachung der Literatur führt, weil dann müssen Höhepunkte viel schneller gesetzt werden, dann muss sozusagen die Skandalfähigkeit der Literatur erhöht werden, und dann zählt einfach nur noch Masse und Zahlen und Marktfähigkeit, und das mündet in einen Mainstream."
Das Interview in Deutschlandradio Kultur finden Sie hier.