Interview mit Katja Böhne, Leitung Marketing und Kommunikation der Frankfurter Buchmesse

"Auf dem Plan steht eine größere Publikumsorientierung"

24. August 2018
von Börsenblatt
Die Ganske-Gruppe ist in diesem Jahr ebenso wie BLV nicht mit einem Stand auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Außerdem nicht dabei: die Edel AG, die 2018 turnusmäßig aussetzt. Was die Absagen für die Messe bedeuten erklärt Katja Böhne, Leitung Marketing und Kommunikation. 

Wie der „Buchreport“ gestern berichtete, kommen die Ganske-Gruppe, BLV und Edel in diesem Jahr nicht zur Buchmesse. Gibt es noch weitere Absagen?
Wir bedauern diese Absagen und gehen davon aus, dass diese Verlage 2019 wieder dabei sind. Weitere Absagen sind mir nicht bekannt.

Wie sehen die Anmeldezahlen generell aus?
Die Anmeldezahlen sind sehr gut, besonders aus dem Ausland verzeichnen wir Zuwächse.

BLV, GU (Ganske-Gruppe), ZS Verlag (Edel AG): Die Absagen kommen besonders aus dem Ratgeber-Bereich. Welche Wünsche haben diese Verlage?
Die Belletristik- und Sachbuchverlage sind medial sehr gut eingebettet, sie sind auf allen Bühnen dabei und damit auch im Gespräch. Diese Medienaufmerksamkeit muss für die Ratgeber-Verlage noch gestärkt werden. Generell wünschen sich die Ratgeber-Verlage eine größere Consumer-Orientierung, so wie sie es zum Beispiel von Fachmessen gewöhnt sind. Dieser Entwicklung tragen wir bei der FBM allerdings seit einigen Jahren sehr deutlich Rechnung – wie man an unserem neuen Frankfurt Pavilion und auch dem BOOKFEST ablesen kann. Außerdem etablieren wir immer mehr so genannter Themeninseln, mit denen einzelne Themengebiete besonders gut hervorheben können. Zum Beispiel wollen wir unsere guten Erfahrungen mit der Gourmet Gallery auf viele andere Ratgeber-Themen ausweiten. Auf dem Plan stehen Lifestyle-Themen wie Gärtnern, Reisen oder DIY.

Das BOOKFEST geht in diese Richtung, oder?
Ja, Lifestyle-Themen und interaktive Formate spielen bei den Veranstaltungen eine große Rolle. Es gibt zum Beispiel Koch-Events und Tastings. BLV ist beim BOOKFEST übrigens vertreten.

Von vielen Verlagen immer wieder gewünscht  - der Buchverkauf auf der Messe. Wie steht es damit?
Diese Diskussion führen wir tatsächlich seit einigen Jahren. Hier müssen wir zu einer Lösung innerhalb der Branche gelangen, mit der alle gut leben können.

Der GU-Stand war ein Fixpunkt auf der Buchmesse. Wer schließt die Lücke?
Auf der Buchmesse sind räumliche Veränderungen an der Tagesordnung. Wir haben für dieses Jahr geschickt umdisponiert und sind in der Lage, das auch im nächsten Jahr wieder zu tun.

Interview: sve