Kinderbücher zum Thema Tod

Was passiert danach?

24. August 2017
von Nicola Bardola
Auch Kinder und Jugendliche setzen sich mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinander. Unterstützung dabei können diese fünf Titel bieten – um Wissensdurst zu stillen oder als Trostspender in Trauersituationen.

Das Kinderbuchdebüt "Als Oma immer kleiner wurde" steht in einer literarischen Tradition, die Trost spendet: Geliebte Menschen sterben nicht wirklich, sondern sind den Lebenden weiterhin ganz nah. Die Geschichte: Das Mädchen Peppi bewundert seine große Oma. Doch dann beginnt die Großmutter zu schrumpfen. Am Ende ist sie so klein und hat eine so schwache Stimme, dass sie in Peppis Ohr kriecht, wo sie dann auch für immer bleiben soll. Mehrdad Zaeri hat diese Entwicklung in feinen Bleistiftzeichnungen festgehalten.

Inka Pabst: "Als Oma immer kleiner wurde", Tulipan, 64 S., 18 €, ab 5

Auch etwas ältere Kinder brauchen starke Geschichten, um mit dem Tod besser umgehen zu können. Dieser Roman beginnt mit dem Begräbnis von Yamashitas Großmutter. Danach wollen seine Klassenkameraden Kiyama und Kawabe ganz genau wissen, wie das denn war mit dem Sterben – denn sie finden das Thema beängstigend und spannend zugleich. Die drei Jungen beschließen, einen alten Mann in der Nachbarschaft zu beobachten – in der Annahme, er werde bald sterben. Dabei lernen sie mit ihm ganz viel fürs Leben.

Yumoto Kazumi: "Am Ende des Sommers", Baobab, 192 S., 16,50 €, ab 10

Der Psychologe Roland Kachler liefert Kindern in der überarbeiteten Ausgabe seines Ratgebers Antworten rund um das Thema Tod und Trauer. Und er erzählt Geschichten – etwa von einem Jungen, der nicht glauben kann, dass er nie mehr mit seinem Opa Fußball spielen wird. Diese existenziellen Momente, einfühlsam geschildert, sind tröstlich für alle, denen es ähnlich geht. Ein Kapitel für Erwachsene beschäftigt sich mit schwierigen Fragen, die Eltern und Erzieher oft in Verlegenheit bringen.

Roland Kachler: "Wie ist das mit der Trauer?", Gabriel Verlag, 144 S., 12,99 €, ab 8

Als Lehrerin und im Kinder­hospiz hat die Autorin viele Kinder und Eltern begleitet – und Mutgeschichten für Familien gesammelt, die ein Kind verloren haben oder bald verlieren werden. Rachl zeigt, wie diese Erfahrung die Lebenshaltung der Hinterbliebenen verändert.

Sabine Rachl: "Ich wohne bald im Zeitlosraum", Patmos, 192 S., 18 €

Trauma oder Trauer? Die Herausgeber dieses Handbuchs differenzieren da sehr deutlich – und verweisen auf neue Formen der Hilfestellung für junge Menschen, etwa durch digitale Medien. "Es wäre zu wünschen, dass wir alle natürlicher und offener mit dem Thema umgehen können und Tod und Sterben nicht erst dann aufnehmen, wenn jemand in unserem Umfeld stirbt", so die Autoren.

Beate Alefeld-Gerges, Stephan Sigg: "Trauerarbeit mit Jugendlichen. Junge Menschen begleiten bei Abschied, Verlust und Tod", Don Bosco, 144 S., 19,95 €