Kommentar

Es kann nur gut werden

11. November 2010
von Börsenblatt
"Es ist schon fast unglaublich, welche Dynamik die Handels- und Wirtschaftsexperten dem Aufschwung zuschreiben", meint Börsenblatt-Redakteurin Christina Schulte.

Vorsichtige Einschätzungen oder gar die Meinung von Schwarzsehern möchte im Moment niemand hören. Selbst der Handelsverband Deutschland, sonst eher zurückhaltend mit seinen Prognosen, wagt die Aussage, dass die Einzelhandelsumsätze in diesem Jahr um 1,5 Prozent über denen von 2009 liegen werden. In solch einem Umfeld sollte der rückläufige Buchhandelsumsatz im Oktober nur kurz für Sorgenfalten sorgen.

Selten gab es ein Jahr, in dem das Weihnachtsgeschäft unter so günstigen Vorzeichen stand. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Buchhandel in den kommenden Wochen nicht eine große Schippe drauflegt. Argumente für einen erfolgreichen Endspurt gibt es zur Genüge: Das Buch ist eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke, das aber ist nicht das Neue. Auch nicht die starken Bestseller. Die gab es schon immer.

Neu ist das dynamische Umfeld, die Präsenz der Digitalisierung, die jetzt für die Kunden spür-, greif- und vor allen Dingen erlebbar wird. Die großen Händler fahren aufmerksamkeitsstarke Werbekampagnen für die E-Reader, die die Menschen in die Buchhandlungen locken. So steigt die Kundenfrequenz, vielleicht stärker als sonst. Da gilt es doch die Chance zu nutzen und die Konsumenten sowohl auf das digitale Angebot neugierig zu machen als ihnen auch gleichzeitig die gedruckten Bücher ans Herz zu legen. Denn bekanntlich hält doppelt genäht besser.