Kooperation mit der Zeitschrift "Vinum"

Christian Verlag startet neuen Weinführer für Deutschland

27. Juli 2017
von Börsenblatt
Der "Gault&Millau Weinguide" für Deutschland erscheint künftig bei Zabert Sandmann - und der Christian Verlag füllt die entstandene Programmlücke beim Thema Wein mit dem neuen "Vinum Weinführer Deutschland". An Bord des Konkurrenzprodukts sind zwei alte Bekannte: Joel Payne und Carsten Henn, die früher beim "Gault&Millau" Regie führten.

Die erste Ausgabe des Gemeinschaftsprojekts mit dem Weinmagazin "Vinum" soll nach Verlagsangaben Ende November erscheinen. Als Herausgeber und Chefredakteure werden Joel Payne und Carsten Henn genannt, vorher in denselben Funktionen für den "Gault&Millau Weinguide" Deutschland tätig. Ihnen zur Seite stehe ein zwanzigköpfiges Verkoster-Team, das ebenfalls seit Jahren für den "Gault&Millau Weinguide" gearbeitet habe, wie es in einer Mitteilung des Münchner Christian Verlags heißt.

Wie berichtet, erscheinen die beiden Deutschland-Ausgaben des "Gault&Millau" (Restaurant- und Weinführer) ab Herbst nicht mehr bei Christian, sondern bei der Edel-Tochter ZS Verlag (mehr dazu hier) - im Rahmen einer "langfristig angelegten Partnerschaft mit dem französischen Lizenzgeber", wie der ZS Verlag im Juni mitteilte.

Das Buch im "Epizentrum" - digitale Ausbaustufen drumherum

Darauf reagiert der Christian Verlag jetzt mit dem neuen Projekt: "In den letzten Jahren hat unser Verlag mit dem Gault&Millau Weinguide den bisherigen Marktführer veröffentlicht", so Hans-Joachim Hartmann, Geschäftsführer bei Christian: "Mit der bisherigen Erfahrung, neuem, frischen Wind und einem schlagkräftigen Partner wird nun der neue Weinguide angegangen." Dass "Vinum" im deutschsprachigen Raum eine große Marktpräsenz und Akzeptanz genieße, habe die Entscheidung für die Kooperation "massiv beschleunigt".

Das Magazin "Vinum" erscheint seit 1980 und erreicht nach Verlagsangaben mit vier länderspezifischen Ausgaben monatlich gut 300.000 Leser in Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien und der Schweiz. "Vinum"-Verleger Roland Köhler wird in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert: "Wir wollten schon immer – wie dies bereits für die Schweiz der Fall ist – einen Winzer-Best-Of für Deutschland herausgeben. Mit dem Christian Verlag haben wir einen erfahrenen und idealen Verlagspartner für dieses Buch gewonnen."

Die beiden Kooperationspartner wollen ihr neues Projekt zu einer "multimedialen Plattform der deutschen Weinlandschaft und Weinkultur" entwickeln. "Mit dem Buch im Epizentrum runden ein neuer Webauftritt, Socialmedia-Aktivitäten und eine nutzerfreundliche App die Gesamtheit des Projektes ab", erläutert Chefredakteur Joel Payne die Pläne: "Mit Vinum als Partner können wir das ganze Jahr hindurch immer wieder kommunizieren und Akzente setzen."

Konkurrenzprojekte - und ein spannendes Personalkarussell

Mit dem "Vinum"-Guide verschärft sich nicht nur der Wettbewerb auf dem Markt der deutschlandweiten Weinführer - sondern ebenso der Wettbewerb um die digitale Verwertung von Wein- und Genussthemen. Denn auch der ZS Verlag hatte im Juni angekündigt, den "Gault&Millau Weinguide" als neuer Lizenzpartner zusammen mit dem entsprechenden Restaurantführer "zur führenden multimedialen Premium-Plattform für alle Genuss-Themen entwickeln" zu wollen.

Neue Chefredakteurin des "Gault&Millau Weinguide" ist übrigens die Journalistin und Weinexpertin Britta Wiegelmann, die drei Jahre lang auch "Vinum" als Chefredakteurin geführt hat - und nun beim "Gault&Millau Weinguide" die Nachfolge von Joel Payne übernimmt, der den Weinführer vor 24 Jahren mit aus der Taufe gehoben hat. Anders als im Juni vom ZS Verlag gemeldet, bleibt Payne durch das neue "Vinum"-Projekt nun nicht als Herausgeber neben Chefredakteurin Wiegelmann beim "Gault&Millau" an Bord.

Mit dem neuen "Vinum Weinguide Deutschland" bekommt der "Gault&Millau" einen frischen Wettbewerber - von Weinexperten, die die Branche bislang mit dem "Gault&Millau" verbindet. Unter der Regie von Payne und Carsten Henn soll der "Vinum"-Weinführer die 1.000 besten und interessantesten Weingüter Deutschlands mit ihren Top-Weinen und Sekten präsentieren. Außerordentliche Leistungen werden mit Sonderpreisen bedacht.

Die Konkurrenz für das neue Projekt ist durchaus beachtlich: Denn neben dem "Gault&Millau" gibt es seit dem Jahr 2000 den renommierten Weinführer "Eichelmann. Deutschlands Weine", der im Heidelberger Mondo Verlag von Gerhard Eichelmann erscheint. Seit Dezember 2013 bringt außerdem das österreichische Magazin "Falstaff" einen eigenen Weinführer für Deutschland auf den Markt.