Landesverband Berlin-Brandenburg tagt in Rudow

Aus Solidarität mit Leporello

18. April 2018
von Börsenblatt
Der Landesverband Berlin-Brandenburg im Börsenverein hat seine diesjährige Hauptversammlung am 5. Mai nach Rudow verlegt − als Akt der Solidarität mit der Buchhandlung Leporello, die in jüngster Zeit mehrfach Opfer wahrscheinlich rechtsextremistisch motivierter Anschläge geworden ist.

Die Buchhandlung Leporello befindet sich nur ein paar hundert Meter vom Tagungsort entfernt. "Die Entscheidung, mit der Mitgliederhauptversammlung nach Rudow zu gehen", heißt es in der Einladung, "verstehen wir im Vorstand als ein Zeichen der Solidarität mit Buchhandlungen, die vor Ort mit Anfeindungen und Tätlichkeiten konfrontiert werden. Wir wollen zusammenstehen. Da trifft es sich gut, dass der Berliner Kultursenator Klaus Lederer zur Eröffnung unserer Hauptversammlung sprechen wird." Die Veranstalter seien schon gespannt, wie der Kultursenator in seiner Rede vor der Hauptversammlung auf diese Vorgänge eingehen wird.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Landesverband nach den Anschlägen und gemeinsam mit anderen Betroffenen das Plakat "Nicht zündeln" entwerfen und drucken lassen, das für Toleranz, Demokratie und Meinungsfreiheit eintritt.    

Die Jahreshauptversammlung des Landesverbands Berlin-Brandenburg findet am 5. Mai in der Alten Dorfschule in Rudow statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Vorstandswahlen.

Zuletzt hatte der "Tagesspiegel" im Februar berichtet, dass das Auto von Heinz Ostermann, dem Betreiber der Buchhandlung Leporello, angezündet worden sei. Ende 2016 waren die Scheiben der Buchhandlung eingeworfen worden. Auch Anfang 2017 soll es laut "Tagesspiegel" einen Anschlag auf die Buchhandlung gegeben haben. Leporello ist Teil der Initiative Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus (siehe Archiv).