Den Erzählband haben Günter Giesenfeld und Marianne Ngo aus dem Vietnamesischen übersetzt. Die Geschichten spielen zwischen Wasser und Land. Den roten Faden bildet der Mekong-Fluss – von dem alles Übel ausgeht, aber auch das seltene Glück. In der Begründung der Weltempfänger-Jury für die Wahl auf die Bestenliste heißt es: "Das Mekong-Delta südlich von Ho-Chi-Minh-Stadt: Hier schippern Nguyen Ngoc Tus Figuren über den Fluss, schließen Ehen und lassen sich wieder scheiden, verlassen einander und suchen sich später oft lebenslang. Sehnsuchtsvolle Geschichten – knapp und dicht erzählt."
Nguyen Ngoc Tu wurde 1976 in der Provinz Ca Mau geboren, dort lebt sie bis heute. Für ihr Werk erhielt sie bereits mehrere Preise, darunter den South-east Asian Writers Award (2008) und den Vietnam Writers’ Association Award (2006) für "Endlose Felder".
Der LiBeraturpreis zeichnet als Publikumspreis jedes Jahr einen besonders beliebten Titel einer Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt aus. Es ist der einzige deutsche Literaturpreis, der ausschließlich an Schriftstellerinnen aus dem Globalen Süden verliehen wird. Zugrunde liegt die Beobachtung, dass Übersetzungen aktueller Werke von Autorinnen nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. Er ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro sowie einer Einladung zur Frankfurter Buchmesse verbunden. Die Preisverleihung findet dort am 13. Oktober 2018 statt.
Preisträgerinnen vergangener Jahre waren Madeleine Thien (Kanada/Kambodscha), Laksmi Pamuntjak (Indonesien) und zuletzt Fariba Vafi (Iran).