Lesetipp: Deutschlandradio zur Krise des Lesens

"Nicht das übliche auf- und abschwellende Gejammer"

16. April 2018
von Börsenblatt
"Alle starren nur noch aufs Handy - ist das Buch dem Untergang geweiht?" Die Journalisten Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer befragen für Deutschlandfunk Kultur Verleger und andere Branchenspezialisten nach der Zukunft des Lesens.

"Der Markt befand sich ja immer schon im Umbruch, seit 20 Jahren, aber wir wissen ja mittlerweile, dass die Leser wegbrechen, und das gibt einem dann doch zu denken. Ich weiß nicht, ob es einen Verlag wie den Liebeskind Verlag in zehn Jahren noch geben kann", wird u.a. Christian Kill vom Liebeskind Verlag zitiert.

Für Susanne Schüssler vom Wagenbach Verlag sind die Schulen die Hauptverursacher des Problems: "Ich finde es katastrophal, weil in diesen Parteiprogrammen, also, in dieser Kulturpolitik kommt die ganze Zeit vor, dass wir digitalisieren, digitalisieren und uns gut aufstellen müssen. Ich sehe nicht, dass bei den Kids irgendeiner nicht digital an erster Front ist, die sind alle super fit und schnell und können alles und wissen alles, wie sie es finden, und so weiter. […] Wenn ich aber die Lesekompetenzen ansehe, und davon lese ich nirgends irgendetwas, dass wir die Lesekompetenzen ausbauen müssen."

Anke Vogel, Lehrende am buchwissenwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz, hält dagegen: "Man kann ja auch an ganz vielen anderen Stellen lesen. Jede Textnachricht, die ich mir über das übers Handy schicke ist, ist eine Nachricht, die gelesen werden muss."

Das Fazit von Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer: "Sicher ist nur, dass es sich wohl nicht um das auf- und abschwellende Gejammer handelt, das seit seinen Anfängen zum Verlagswesen dazu gehört."

Hier geht es zum Beitrag im Deutschlandfunk Kultur!

Und hier die Studie des Börsenvereins zum Buchmarkt 2016.