Lesetipp "Die Welt"

Jo Lendle zum VG Wort-Urteil

27. April 2016
von Börsenblatt
Der 21. April hat die Verlagswelt erschüttert. Man könnte nun meinen, dass sich insbesondere die Autoren und Autorenvertreter über die Entscheidung des BGH zur VG Wort freuen. Weit gefehlt, sagt Jo Lendle, Verleger bei Hanser – und selbst Buchautor. 

Mit der Entscheidung des BGH, die Ausschüttungen der VG Wort an Verlage als unrechtmäßig einzustufen, steht die Verlagswelt nun vor einer großen Herausforderung. Die seit 2012 gezahlten Ausschütten von den Verlagen zurückgezahlt werden. Die Summe beläuft sich insgesamt auf mehrere Hundert Millionen Euro. Besonders kleinere Verlage sehen sich nach dem Urteil in ihrer Existenz bedroht: "Die von unabhängigen Verlagen gegründete Kurt-Wolff-Stiftung prognostizierte, dass infolge der Entscheidung gerade kleineren Häusern die Insolvenz drohe."

Und auch zahlreiche Autoren sehen das Kulturgut Buch durch diese Entscheidung bedroht: "Auch die Initiative Urheberrecht, die zahlreiche Schriftstellerverbände (VS, PEN etc.) und damit die Interessen von 140.000 Urhebern vertritt, bezog am Tag nach der Urteilsverkündung eindeutig Position. Sie erklärte, dass 'die Klarstellung der Berechtigung der Verleger zur Teilnahme an Vergütungsansprüchen in Verwertungsgesellschaften' dringend erforderlich sei."

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