Lesetipp: Selbstbild eines Bücher-Piraten im "Tagesspiegel"

"Im Netz gibt es kein Eigentum"

26. August 2013
von Börsenblatt
Autor und Journalist Kolja Mensing hat für den "Tagesspiegel" ein Interview mit einem namenlosem Geschäftsführer von boox.to geführt. Mit wie vielen Millionen illegalen Downloads der Bücherpirat die "Wunschwelt der Autoren und Verlage niederbrennen" will, warum er sich dabei im Recht fühlt und weshalb die Verlage am Datendiebstahl selbst Schuld sein sollen, darüber gibt der Freibeuter offen Auskunft.

Die anonymen Bücherpiraten planen laut Interview im "Tagesspiegel" die Einführung einer Bücherflatrate für geraubte E-Books. Und fühlen sich damit im Recht - denn die Verlage, so die Argumentation, blockierten aus User-Sicht den Konsum von E-Books durch unattraktive Angebote, DRM und zu hohe Preise.

Auch vor dem Deutschen Buchpreis machen die E-Book-Hehler keinen Halt: Bereits vergangene Woche hatte Ansgar Warner auf e-book-news darauf aufmerksam gemacht, dass die meisten Titel der Longlist bereits als illegaler Download verfügbar seien - übrigens auf boox.to. Der Blogger Warner kritisiert allerdings ebenfalls die Preisstrategie der Verlage: "Das wirklich ärgerliche daran ist wohl: die digitalen Freibeuter haben recht. Denn mit dem völlig realitätsfernen E-Book-Pricing verbauen sich die Verlage bisher alle Chancen, von den Vorteilen der digitalen Ökonomie zu profitieren", relativiert der Blogger.

Wovon Autoren bei E-Book-Preisen im Cent-Bereich künftig leben sollen, verrieten allerdings weder der anonyme Boox.to-Betreiber noch Warner.