LG Buch und AkS tagen in Mannheim

Hunscheid und Lutz als AkS-Sprecher wiedergewählt

28. Juni 2015
von Börsenblatt
Auftakt zum zweiten Tag der Tagung von LG Buch und AkS: Die AkS-Mitglieder wählten einstimmig Katrin Lutz (BuchMeyer in Reinheim) und Iris Hunscheid (Buchhandlung Hoffmann in Achim) wieder in den Sprecherkreis. Highlights heute waren Präsentationen von Aktionen, die Auszubildende konzipiert hatten, und Dörte Hansen, die aus "Altes Land" las. Die Woche unabhängiger Buchhandlungen wird fortgeführt.

Katrin Lutz, Mitinhaberin von BuchMeyer in Reinheim, ist seit drei Jahren im AkS-Sprecherkreis, Iris Hunscheid, Mitinhaberin der Buchhandlungen Hoffmann in Achim und Jost in Bonn, bereits seit acht Jahren. Den Sprecherkreis komplettieren Irene Nehen (Otto Melchers in Bremen), Uwe Sigismund (Bendorfer Buchladen in Bendorf) und Ullrich Engelbrecht (Buchhandlung v. Uslar in Lechbruck).

Die WUB geht weiter

Sortimenter David Mesche von der Bücherbox Berlin stellte das Konzept für die zweite Woche unabhängiger Buchhandlungen WUB vor, die in diesem Jahr von 16. bis 22. November stattfindet. Neu ist die Wahl des belletristischen Lieblingsbuchs 2015 der Buchhändler, das am Messefreitag auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben werden soll. Ullstein, Lübbe und Aufbau sowie der Börsenverein unterstützen die WUB auch finanziell, die Coburger Buchhändlerin Irmgard Clausen wird sich mit um dieses Projekt kümmern, in zwei bis drei Wochen soll die Homepage www.wub-event.de freigeschaltet werden. „Ich finde die WUB großartig, aber Mitte November geht`s in vielen Buchhandlungen mit der Arbeit in Kindergärten los“, wandte Buchhändlerin Annemarie Schneider (Eulenspiegel in Hochheim) ein und regte an darüber nachzudenken, ob die WUB 2016 zu einem anderen Zeitpunkt im Jahreslauf stattfinden könnte. „Die zweite Jahreshälfte ist durchaus sehr geeignet, und wir wollen ja im Weihnachtsgeschäft von der WUB profitieren“, sagte Michael Riethmüller von Ravensbuch in Ravensburg, der für die Vernetzung unter den Buchhändlern warb: „Eigentlich sollte jeder in AkS, LG Buch und Buy Local sein und bei der WUB mitmachen.“

Nachwuchsaktion 1: Philosophiebücher für Kinder verkaufen

Lisa Maria Keil, bis zu den Buchtagen Nachwuchssprecherin, bedankte sich bei Buchhändler Veit Hoffmann für seinen Antrag in der Hauptversammlung des Börsenvereins, das Nachwuchsparlament auch in der Börsenvereinssatzung zu verankern – die AkS- und LG Buch-Mitglieder quittierten Hoffmanns Einsatz mit spontanem Applaus. Sie führte ein in die Präsentation von Ideen von jungen Buchhändlern und Auszubildenden. Andreas Wittchow von der Berliner vorwärts:buchhandlung stellte die Arbeit einer Gruppe zu einem Büchertisch zum Thema Kinderphilosophie vor. Beeindruckend, mit welcher Akribie hier eine genaue Analyse der Einwohner des Prenzlauer Berg-Viertels und deren Kaufkraft, der Konkurrenzbuchhandlungen im Umfeld von 800 Metern und der entsprechenden Philosophie-Titeln vorgenommen wurde.

Nachwuchsaktion 2: #WirHabenDenStyle

Drei Auszubildende der Buchhandlung Graff in Braunschweig nahmen die Neueröffnung eines Modehauses in der Nachbarschaft zum Anlass, um zu zeigen, dass auch die Buchhandlung „stylish“ ist. Ziel war, der Zielgruppe junger, moderner, aufgeweckter Menschen die Traditionsmarke Graff nahezubringen. In Zusammenarbeit mit einer regionalen Werbeagentur und der Geschäftsleitung wurden Flyer, Sticker, Postkarten, Getränkedosen, Turnbeutel als Werbeträger gestaltet, das Internet zur Verbreitung genutzt (Hashtag: WirHabenDenStyle), ein Schaufenster dekoriert. An einem Aktionstag wurde mit Straßenkreide und einer Fotobox auf den Slogan neugierig gemacht.

Nachwuchsaktion 3: „Kultur. Gut. Buch.“

Caro Osthoff (Buchhandlung Baudach in Köln) und Kai Hilbert (Buchhandlung Backhaus in Aachen) stellten für ihre Arbeitsgruppe im Joseph DuMont-Berufskolleg in Köln ein mehrstufiges Marketingprojekt „Die Buchbranche – Immer. Viel. Seitig.“vor, „um die Wahrnehmung der Buchbranche in der Bevölkerung umzukrempeln“. Ein Plakat mit der mehrfachcodierten Botschaft „Kultur. Gut. Buch.“ soll Spannung und Neugier erzeugen: Woher kommt das Plakat? Wer ist der Urheber? Nach und nach kommen weitere Plakate hinzu: „Bücher. Machen. Leute.“, „Hand. Werk. Buch.“, „Wissen. Macht. Sexy.“, „Mehr. Wert. Buch.

In der zweiten Phase soll das Geheimnis gelüftet werden, woher das Plakat kommt: von der Buchbranche. Social-Media-Aktivitäten, ein Radio-Spot und weitere Aktivitäten wie ein T-Shirt mit der Aufschrift „Lesen. Zieht. An.“ Könnten folgen. „Wir wollen bundesweit mit einer hohen Reichweite einen Hype generieren, um die Kulturmarke Buch als Kultmarke Buch zu installieren“, sagte Kai Hilbert. Noch ist das alles eine Idee, die aber auch jede Buchhandlung für sich nutzen könne, ergänzte Caro Osthoff. Veranstaltungen von Buchhandlungen könnten in einer nächsten Projektstufe unter einer Reihe „Kultur. Gut. Buch“ laufen, eine Domaine dazu Informationen und Aktivitäten bündeln.

Dörte Hansen las zum sichtlichen Vernügen der Zuhörer ausgewählte Passagen aus ihrem Bestseller "Altes Land" (Knaus) und sprach mit ihrer Lektorin Claudia Vidoni über die Entstehung des Romans und die Gestaltung der Charaktere. Insbesondere die mit wenigen Worten gelungene Skizzierung von Protagonisten und Szenen fand hörbare Anerkennung der Sortimenter - ein gelungener Ausklang der gemeinsamen Tagung von AkS und LG Buch.