Literaturnobelpreisträger gestorben

Derek Walcott ist tot

20. März 2017
von Börsenblatt
Im Alter von 87 Jahren ist der Dichter und Schriftsteller Sir Derek Walcott nach langer Krankheit auf der Karibikinsel St. Lucia gestorben. 1992 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Den Nobelpreis für Literatur erhielt er für sein "poetisches Œuvre von großer Leuchtkraft", heißt es auf der Website der Auszeichnung. 2010 gewann er mit dem Gedichtband "White Egrets" den britischen T.S. Eliot Prize.

Walcott wurde am 23. Januar 1930 in Castries auf St. Lucia geboren. Seinen ersten Gedichtband "25 Poems" veröffentlichte er mit 18 Jahren im Selbstverlag. Nach dem Studium arbeitete er ab 1953 auf Trinidad als Theater- und Kunstkritiker. 1959 gründete er den Trinidad Theatre Workshop, der viele seiner Stücke produzierte. Als Dozent lehrte Walcott über 30 Jahre an der Boston University, bis zu seiner Pensionierung 2007. Später folgte eine Gastprofessur an der University of Alberta. Er blieb dabei tief verwurzelt in die karibische Gesellschaft. Bekannt ist er insbesondere für sein Versepos "Omeros" (1990), mit unter anderem Anklängen an Homers "Ilias".

Neben den genannten, bekam er zahlreiche weitere Auszeichnungen: den Anisfield-Wolf Book Award für sein Lebenswerk (2004), Bocas Prize for Caribbean Literature für "White Egrets" und den Preis der Stadt Münster für internationale Poesie, zusammen mit seinem Übersetzer Werner von Koppenfels (2013).

Auf Deutsch sind folgende Titel von Derek Walcott lieferbar:

  • "Weiße Reiher". Gedichte ( Hanser, 2012)
  • "Der verlorene Sohn". Edition Lyrik Kabinett (Hanser, 2007)
  • "Mittsommer". Poem (Hanser, 2001)
  • "Erzählungen von den Inseln". Gedichte (Hanser, 1993)
  • "Das Königreich des Sternapfels". Gedichte (Hanser, 1989)