Litprom-Bestenliste "Weltempfänger": Herbst 2017

Schicksale rund um den Globus

1. September 2017
von Börsenblatt
An der Spitze der 36. Litprom-Bestenliste "Weltempfänger" steht ein Roman des angolanischen Autors Jose Eduardo Agualusa, der zur Zeit der Revolution in seinem Land spielt. Zudem finden sich auf der Liste ein Romane aus Bolivien und Südkorea, ein Debüt aus Sri Lanka, ein chinesischer Klassiker sowie zwei Werke zur Migration aus der Karibik.

Auf Platz 1 behandelt "Eine allgemeine Theorie des Vergessens" (C.H. Beck) von Jose Eduardo Agualusa (Angola) Episoden des Erinnerns und Vergessens am Vorabend der angolanischen Revolution 1975, fasst Litprom zusammen. Ein Debüt aus Sri Lanka folgt auf dem zweiten Platz: "Die Geschichte einer kurzen Ehe" (Hanser Berlin) von Anuk Arudpragsasam, das zärtlich und hart zugleich Krieg und Gewalt beobachte. Der drittplatzierte Roman "Die Affekte" (Suhrkamp) von Rodrigo Hasbún spannt einen Bogen vom Nachkriegsdeutschland bis ins Bolivien der 1960er Jahre.

Ein Klassiker der chinesischen Literatur steht auf dem vierten Platz: "Die drei Reiche" (S. Fischer) von Luo Guanzhong, bravourös ins Deutsche übertragen, wie Litprom findet. In "Die Kunst, einen Schwarzen zu lieben ohne zu ermüden" (Wunderhorn) von Dany Laferriére (Haiti/Kanada; Platz 5) treffen Fragen der Identität auf Jazz und Literatur. "Die Taugenichtse" (dtv; Platz 6) von Sam Selvon zeige, wie die literarische Verarbeitung von Migration aus der Karibik nach England seine Aktualität über Jahrzehnte behalten kann. Und auf Platz 7 gelinge es dem Roman der Südkoreanerin Ae-ran Kim "Mein pochendes Leben" (cass), berührend und gleichzeitig leicht von Krankheit und Sterben zu erzählen, so Litprom.

Die vollständige Liste steht unter www.litprom.de als Download zur Verfügung und kann auch als Plakat bei Litprom angefordert werden: litprom@book-fair.com.

Die Liste mit den Texten der Jury unter dem Vorsitz von Ilija Trojanow findet sich hier: http://www.litprom.de/projekte/weltempfaenger.html.

Übersetzungswunsch

Für eine Übersetzung ins Deutsche empfiehlt Litprom den Roman "When Fish Get Thirsty" (Mira Publishing House, 2016) von Helim Yusiv (Syrien/Deutschland: "Helim Yusiv gilt als einer der renommiertesten kurdischen Romanciers. In seinen auf Kurdisch geschriebenen Werken gelingt es ihm, die Atmosphäre der Angst in dem Viereck zwischen Syrien, der Türkei, dem Irak und Iran, greifbar zu machen." Leseproben auf Deutsch und Englisch gibt es bei Litprom.