Manuel Herder würdigt Karl Kardinal Lehmann

"Sein Tod ist eine Zäsur für das Haus Herder"

12. März 2018
von Börsenblatt
Er sei Autor und Herausgeber, aber auch Berater und Freund gewesen: Der Herder Verlag, die Mitarbeiter und die Familie Herder trauern um den gestern verstorbenen Karl Kardinal Lehmann. "Sein Tod ist eine Zäsur, für den deutschen Katholizismus und auch für das Haus Herder. Der Verlag wird sich mit aller Kraft seinem Andenken widmen", teilte Verleger Manuel Herder mit.

"Wir verlieren einen visionären Kirchenführer, einen umsichtigen und warmherzigen Seelsorger und einen der erfolgreichsten und profiliertesten Autoren unseres Hauses“, so Verleger Manuel Herder. Kardinal Lehmann ist am Sonntag an den Spätfolgen eines Schlaganfalls gestorben. "Seine Leser liebten seine den Menschen zugewandte Theologie, seine Weitsicht und seine tiefe Kenntnis der abendländischen Geistesgeschichte", so Herder. Lehmann sei dem Haus Herder in vielfältiger Weise verbunden gewesen: als Autor, Herausgeber, aber auch als Berater und Freund. "Der Verlag, die Mitarbeiter, aber auch wir als Familie Herder werden Karl Lehmann nie vergessen."
Zuletzt erschien im Verlag ein Gesprächsband von Karl Lehmann, den er mit Markus Schächter unter dem Titel "Mit langem Atem – Wege. Erfahrungen. Einsichten" publiziert hatte. Unter seinen zahlreichen Publikationen bei Herder stechen außerdem die Auseinandersetzungen mit Karl Rahner heraus, seinem Lehrer und Förderer aus der Konzilszeit. Karl Lehmann gilt als einer der profiliertesten Theologen seiner Zeit; 15 Jahre war er Professor
zunächst in Mainz, danach in Freiburg, 33 Jahre Bischof von Mainz. Von 1987 bis 2008 war Lehmann 21 Jahre lang Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. "Es gab zuletzt keinen zweiten amtierenden Bischof mit nur annährend ähnlichem Erfahrungsschatz, Lebenslauf und auch historischer Bedeutung wie ihn. Deswegen ist sein Tod eine Zäsur, für den deutschen Katholizismus und auch für das Haus Herder. Der Verlag wird sich mit aller Kraft seinem Andenken widmen", sagt Manuel Herder.