Medien- und Kommunikationsbericht

"Chancen der Digitalisierung nutzen“

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung den Medien- und Kommunikationsbericht 2008 vorgelegt. Jetzt hat der Bundestag über den Bericht beraten. "Der Bericht zeige, wie die Digitalisierung Herstellung und Inhalte der Medienangebote, Wertschöpfungsketten, Unternehmensstrukturen und die Mediennutzung in den letzen Jahren gravierend verändert hat und aller Voraussicht nach in Zukunft weiter verändern wird", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann.

Die Digitalisierung eröffne einerseits enorme Chancen für die individuelle, gesellschaftliche und politische Kommunikation und Entwicklung, für die Bildung, für Wissenschaft und Wirtschaft. Andererseits sei aber auch nicht zu übersehen, dass die durch die Digitalisierung bedingten Veränderungen in allen genannten Lebensbereichen auch Risiken mit sich bringen. "Ich denke da besonders an die neuen Formen jugendgefährdender Angebote, an Urheberrechtsverletzungen oder das Problem der Datensicherheit im Netz", so Neumann.

Bernd Neumann erklärte: "In unserem Zeitalter der Digitalisierung ist der Respekt vor dem Wert und der wirtschaftlichen Bedeutung des geistigen Eigentums leider zurückgegangen." Das zeige die hohe Zahl der illegalen Downloads im Bereich von Musik, Film und Hörbüchern. Dies schade nicht nur der Kultur- und Kreativwirtschaft als Zukunftsbranche, sondern bedrohe auch die wirtschaftliche Existenz des einzelnen Künstlers.

Ausdrücklich sprach Neumann sich für die nachhaltige Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen aus: "Wenn das positive Potential der Digitalisierung für den Einzelnen und die Gesellschaft voll zur Entfaltung kommen soll, dann müssen wir diese Risiken auf ein Minimum reduzieren", so Neumann. Der vorliegende Medienbericht belege mit einer Vielzahl konkreter Projekte, dass die Bundesregierung konsequent das Ziel verfolge, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und ihre Risiken soweit wie möglich zu begrenzen.