Nach Abmahnung der Preisbindungstreuhänder

SuperBookDeals kuscht

16. September 2016
von Börsenblatt
Die am 1. September 2016 in Kraft getretenen Änderungen des Buchpreisbindungsgesetzes zeigen Wirkung: Der US-Anbieter SuperBookDeals hat nach einer Abmahnung der Preisbindungstreuhänder eingelenkt und seine Billig-Angebote preisgebundener deutscher Bücher zurückgezogen.

SuperBookDeals hatte über Amazon mit Unterpreisangeboten deutscher Bücher in Millionenzahl geworben, teilen die Preisbindungstreuhänder Dieter Wallenfels und Christian Russ mit. Nach der Abmahnung habe das Unternehmen am 12. September erklärt, die Änderung des Gesetzes zu akzeptieren und die deutsche Preisbindung nun auch vom Ausland aus einzuhalten.

Seit der Änderung des Gesetzes unterliegen alle Verkäufe von Büchern der deutschen Buchpreisbindung, egal, von welchem Land aus die Bücher geliefert werden (siehe Archiv: "Klarstellungen bei E-Books und grenzüberschreitenden Verkäufen").

Zum Hintergrund erläutern die Preisbindungstreuhänder: Mehrere Buchhändler hätten sie darauf aufmerksam gemacht, dass SuperBookDeals – nach eigenen Angaben einer der größten Marktplatzverkäufer der Welt – massenhaft preisgebundene Bücher deutscher Verlage über Amazon billiger anbot. Die Bücher seien nach der Bestellung über ein deutsches Barsortiment nach England geliefert und von dort wieder an die deutschen Kunden gesandt worden, so die Preisbindungstreuhänder. Schon bisher konnte in ein einer solchen Geschäftspraxis ein preisbindungswidriges System zur Umgehung der deutschen Preisbindung gesehen werden, die Rechtslage sei jedoch nicht eindeutig gewesen. Seit dem 1. September sei nun klar im Gesetz geregelt, dass jedweder Verkauf deutscher Bücher zu anderen als den in Deutschland geltenden Ladenpreisen unzulässig ist.