Nach BGH-Urteil zur VG-Wort

Staatsministerin Grütters: "Europäische Lösung suchen"

22. April 2016
von Börsenblatt
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hätte gern eine europäische Lösung in der VG Wort-Frage – ob das klappt, sei jedoch offen, sagt sie in einer Stellungnahme zum BGH-Urteil: "Sobald die Urteilsbegründung des BGH schriftlich vorliegt, werden wir prüfen, welche Handlungsspielräume auf nationaler und europäischer Ebene überhaupt bestehen."

Die Reaktion von Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, im Wortlaut:

"Autoren und Verlage sind geradezu symbiotisch aufeinander angewiesen. Die bisherige Praxis der gemeinsamen Rechtewahrnehmung von Verlagen und Autoren in einer Verwertungsgesellschaft war deshalb ausgesprochen sinnvoll.

Das BGH-Urteil wirft daher große Probleme in Deutschland und Europa auf - das erfüllt mich mit Sorge. Bereits im Februar habe ich mich mit Justizminister Maas, der federführend beim Urheberrecht ist, an EU-Kommissar Oettinger gewandt und für ein einheitliches Vergütungsverfahren auf europäischer Ebene geworben.

Sobald die Urteilsbegründung des BGH schriftlich vorliegt, werden wir prüfen, welche Handlungsspielräume auf nationaler und europäischer Ebene überhaupt bestehen.

Es gilt dann, sorgsam zu ermitteln, welche Schritte den Betroffenen im Umgang mit dem Urteil offen stehen und wie eine Regelung in Deutschland oder auf europäischer Ebene aussehen könnte, die auch in Zukunft eine gemeinsame Ausschüttung aus Urheberrechtserlösen sowohl für Autoren wie Verlage ermöglicht.“