Nachruf

Zum Tod von Horst Schmidt-Brümmer

12. April 2010
von Börsenblatt
Der Kölner Verleger und Autor Horst Schmidt-Brümmer ist nach längerer Krankheit am 1. April in Köln gestorben. Wir veröffentlichen einen Nachruf von Carina Sieler und Andreas Schulz.
Dr. Horst Schmidt-Brümmer, geboren 1940 in Köln, studierte Germanistik und Anglistik in München und Köln. Im Anschluss an die Promotion ging er 1970 als Dozent für deutsche Literatur an die Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA).

Nach seiner Rückkehr 1972 widmete sich Horst Schmidt-Brümmer in zahlreichen Publikationen zunächst verschiedensten Themen der amerikanischen Alltagskultur wie Wandmalerei, Autokultur oder alternative Architektur. Seit Anfang der 80er Jahre wurden dann USA-Reiseführer sein Schwerpunkt, unter anderem Kalifornien und der Südwesten, Texas, die Ostküste, Route 66, Florida und die Südstaaten. Wobei dem amerikanischen Westen immer seine besondere Leidenschaft galt.

1977 gründete Horst Schmidt-Brümmer zusammen mit Andreas Schulz den Vista Point Verlag in Köln. Der Verlagsname sollte Programm werden: Den Lesern schöne Aussichtspunkte (Vista Points) in Bild und Text zu vermitteln. Als Gesellschafter und Geschäftsführer hat Horst Schmidt-Brümmer die inhaltliche Entwicklung von Vista Point zum Reisebuchverlag maßgeblich geprägt. Konsequenterweise erscheinen seine Reiseführer seit 1988 ausschließlich beim Vista Point Verlag.

Für Horst Schmidt-Brümmer war Reiseliteratur weitaus mehr als die heute übliche kompakte Vermittlung von Fakten. Er wollte seinen Lesern die USA aus verschiedenen Blickwinkeln vermitteln. Vor allem auch abseits des touristischen Mainstreams und der eingefahrenen touristischen Pfade, durch Geschichten über Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet ist, sorgfältige Einblicke in die Vielfalt ethnischer Kulturen oder die Wahl von Blue Highways. Dabei hat er stets großen Wert auf eine literarische Vermittlung seiner „seines Amerikas“ gelegt

Dr. Horst Schmidt-Brümmer ist nach längerer Krankheit am 1.4.2010 in Köln gestorben. Er hinterlässt dem Verlag und seinen vielen Lesern einen reichhaltigen Schatz an Büchern, die in seinem Sinne weiterleben und auch künftig ein kritisches, aber zugleich leidenschaftliches Plädoyer für eine Reise nach Amerika vermitteln werden.

Dr. Carina Sieler, Andreas Schulz