Nook-Abkehr zahlt sich aus

Barnes & Noble stabilisiert seine wirtschaftliche Lage

29. Juni 2015
von Börsenblatt
Barnes & Noble erholt sich langsam, arbeitet wieder profitabler: Zwar gingen die Einnahmen im Geschäftsjahr 2014/15 erneut zurück – doch der Gewinn steigt kräftig, um rund 30 Prozent auf rund 327 Millionen US-Dollar (ca. 295 Mio. Euro). Auch das Nettoergebnis dreht ins Plus.

Die Investitionen ins digitale Geschäft und die E-Readerfamilie Nook zu reduzieren, scheint dem US-Filialisten nicht zu schaden. Im Gegenteil. Dass sich der Umsatz in diesem Segment nahezu halbierte, fällt zwar auf der Einnahmenseite in der Jahresbilanz kaum ins Gewicht, dafür aber auf der Ergebnisseite – das Minus fiel diesmal deutlich kleiner aus. Die wichtigsten Kennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr (Mai 2014/ Mai 2015) im Überblick:      

  • Barnes & Noble setzte insgesamt knapp 6,1 Mrd. US-Dollar um –  4,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor (ca. 5,5 Mrd. Euro; Vorjahr: 6,4 Mrd. US-Dollar/ 5,75 Mrd. Euro).
  • In den 648 Läden ging der Umsatz um 4,4 Prozent zurück (von 4,3 Mrd. US-Dollar auf 4,1 Mrd. US-Dollar). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich um 8,9 Prozent auf 322 Mio. US-Dollar.
  • Die Collegestores konnten ihre Einnahmen steigern, um 1,4 Prozent (von 1,75 auf 1,77 Mrd. US-Dollar); das Ergebnis ging aufgrund von Investitionen allerdings erneut zurück – sogar um ein Fünftel (von 114,6 Mio. US-Dollar auf 91,1 Mio. US-Dollar).
  • Rechnet Barnes & Noble ohne Nook-Umsätze, kommt das Unternehmen – auf vergleichbarer Basis – sogar auf ein hauchdünnes Plus (plus 0,5 Prozent).
  • Das Digitalsegment erwirtschaftete noch 264 Mio. US-Dollar – und liegt damit 47,8 Prozent hinter dem Vorjahr zurück (E-Book-Anteil am Nook-Umsatz: 177 Mio. US-Dollar/ ca. 67 Prozent). Der Verlust reduzierte sich allerdings ebenfalls: um satte 60,4 Prozent (EBITDA 2015: minus 86,3 Mio. US-Dollar; Vorjahr: 217,6 Prozent).


Prognose: In den kommenden Monaten (Geschäftsjahr 2015/16, seit Anfang Mai) will sich Barnes & Noble im Kerngeschäft, also in den Filialen, weiter verbessern: Für das gesamte Fiskaljahr prognostiziert das Unternehmen ein Plus von 1 Prozent. Auch Schließungen stehen wieder auf dem Plan: Etwa 13 weitere Läden sollen aufgegeben werden (genauso viele wie im vergangenen Geschäftsjahr).