Piper Reader - Begleitbuch zur Frühjahrsvorschau

"Den Blick zwischen zwei Buchdeckel wieder kultivieren"

13. November 2018
von Nicola Bardola
Während Verlage wie Random House ab Frühjahr 2019 keine gedruckten Vorschauen mehr verschicken wollen, setzt Piper gezielt auf Print – mit dem "Piper Reader", einem Einlese- und Lustmachbuch für die Frühjahrsproduktion.      

"Mit dem ‚Piper Reader‘, der zusammen mit unseren Frühjahrsvorschauen erscheint, wollen wir Leser, Buchhändler, Journalisten und Freunde des Verlags dazu einladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, aus erster Hand etwas über unsere Autoren und Bücher zu erfahren, was man sonst höchstens im persönlichen Gespräch vermitteln könnte", sagt Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg dem Börsenblatt.

Das fertige Buch stehe immer am Ende eines langen und aufwendigen kreativen Prozesses. "Leser an diesem Vorgang teilhaben zu lassen und ihnen so einen lebendigen und haptischen Eindruck einer Auswahl der vielfältigen Stimmen und Temperamente zu geben, die den Piper Verlag seit jeher ausmachen, erscheint uns gerade in Zeiten der Vorschau-Digitalisierung reizvoll." Damit ergänzt Piper den Trend zu elektronisch angebotenen Vorschauen (den der Verlag selbst befördert) auf intelligente Weise.


Der "Piper Reader" im Format 20 mal 26 Zentimeter stellt auf 144 Seiten in elegantem Magazin-Layout sieben  Autoren mit ihren neuen Büchern nicht mit den üblichen Vorschau-Werbetexten vor. Interviews, Briefe und Leseproben werden hier in unfertigen Fassungen veröffentlicht. Anmerkungen und Briefe der Lektoren, Korrekturzeichen, Markierungen oder Schwärzungen durchziehen die Texte. Witzige Kommentare in blauer Tinte von Felicitas von Lovenberg leiten die Leser durch den „Piper Reader“.

Hinzu kommen besondere visuelle Empfehlungen: So hält beispielsweise Reese Witherspoon mit ihrem gewinnenden Lächeln das Cover von "Something in the Water" von Catherine Steadman mit tiefblauem Himmel über ebensolchem Meer im Hintergrund in die Kamera. Das wirkt anders als der konventionelle Text-Blurb. Eine besondere Rubrik bildet am Ende "Vorfreude", in der Textanfänge weiterer Bücher vorgestellt werden.

"Wann, wenn nicht jetzt da alle Augen gesenkt sind auf Bildschirme aller Art, lohnt es sich, den Blick zwischen zwei Buchdeckel wieder zu kultivieren?", fragt Felicitas von Lovenberg. Vielleicht ziehen Buchhändler und Journalisten nicht nur gedruckte Bücher den E-Books vor, sondern goutieren auch kommentierte und gedruckte Vorschauen neben den digitalen. Der neue "Piper Reader" will jedenfalls kein Leseexemplar und kein Verlagsprospekt, sondern ein "Einlese- und Lustmachbuch auf das Frühjahr 2019" sein.