Quartalsbilanzen von US-Verlagen

Dreimal im Umsatzglück

9. Mai 2017
von Börsenblatt
Für die US-Verlage Simon & Schuster, HarperCollins und Hachette Book Group liegen aktuelle Quartalsbilanzen vor. Eins haben sie gemeinsam: Alle drei konnten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.

Simon & Schuster

Die CBS-Tochter Simon & Schuster hat im ersten Quartel (Januar bis März) 161 Millionen US-Dollar (circa 148 Millionen Euro) erwirtschaftet − das waren 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das operative Einkommen des US-Verlags stieg von 13 auf 14 Millionen Dollar.

Für das Umsatzplus hätten vor allem Printbücher und Hörbuch-Downloads gesorgt, heißt es weiter in der Bilanzmitteilung des Mutterkonzerns CBS. Als Bestseller werden etwa "Unshakeable" von Tony Robbins und "A Man called Ove" von Fredrik Backman genannt.

HarperCollins

Der Verlag hat im dritten Geschäftsquartal (1. Januar bis 31. März) 374 Millionen US-Dollar eingespielt und damit rund 4 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, bilanziert die Verlagsmutter News Corp. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 37 Millionen Dollar (+3 Prozent; Vorjahreszeitraum: 36 Mio. Dollar).

Dazu hätten insbesondere der starke Absatz von "Hidden Figures" von Margot Lee Shetterly sowie die anhaltende Popularität von "Hillbilly Elegy" (J.D. Vance) sowie die Neuerscheinung "Carve the Mark" von Veronica Roth gesorgt. Zudem hätte sich die Expansion weltweit positiv ausgewirkt: CEO Robert Thomson sieht hier laut "Publishers Weekly" weiteres Potenzial, etwa mit religiösen Büchern auf dem lateinamerikanischen Markt.

Der Umsatz mit E-Books sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7 Prozent gestiegen. Im Publikumsmarkt trugen diese 22 Prozent zum Umsatz bei, so die News Corp.

Für die ersten neun Monate (1. Juli bis 31. März) des laufenden Geschäftsjahrs ergibt sich damit folgendes Bild: 1,2 Milliarden Dollar Umsatz (+1,3 Prozent). EBITDA: 160 Millionen Dollar (+18,5 Prozent).

Hachette Book Group

Die HBG, eine Tochter der französischen Gruppe Lagardère, hat ihren Umsatz im ersten Quartal (Januar bis März) um 4,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 gesteigert, wie aus der Bilanzmitteilung von Lagardère hervorgeht. Als Bestseller führt das Unternehmen William P. Youngs "The Shack" und Michael Savages "Trump's War" an. Was unterm Strich als Gewinn oder Verlust überbleibt, wird nicht genannt.

Weitere Ergebnisse des ersten Quartals für Lagardère Publishing:

  • Umsatz insgesamt: 440 Millionen Euro (+6,1 Prozent; auf konsolidierter Basis / auf vergleichbarer Basis: +3,3 Prozent)
  • Frankreich: Umsatz (-0,5 Prozent)
  • Großbritannien: Umsatz (+8,1 Prozent) − getrieben insbesondere von J.K. Rowling-Titeln sowie die "Famous Five"-Reihe von Bruno Vincent.
  • Spanien / Lateinamerika: Umsatz (-13,9 Prozent). Dazu habe vor allem das schlechte Abschneiden im Bildungs-Segment beigetragen, so Lagardère.

Bei Partworks (dem Segment für Sammelmagazine) kletterte der Umsatz im ersten Quartal um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

E-Books trugen 10 Prozent zum Umsatz bei Lagardère Publishing bei (inklusive Perseus, das HBG im vergangenen Jahr gekauft hat). Im ersten Quartal 2016 lag dieser Anteil bei 10,4 Prozent.