Schaufenster bei Peterknecht zugestellt

Litfaßsäule wird jetzt doch versetzt

15. August 2014
von Börsenblatt
Am Montagmorgen hatte der Erfurter Buchhändler Peter Peterknecht seinen Augen nicht getraut, als direkt vor seinem Geschäft eine Litfaßsäule stand. Peterknechts Protest prallte an der Stadtverwaltung ab, die nach dem Unmut aus der Bevölkerung jetzt doch einlenkte.

Die Säule verschandelt die historische Fassade des Hauses am Erfurter Anger, nimmt den Blick aufs Schaufenster und verstellt auch noch von innen die Aussicht. Zudem ist die Säule so unsinnig nah an der Hauswand, dass die Plakate von hinten kaum zu lesen wären. Peterknechts Einwände waren am Montag noch bei den Verantwortlichen der Stadt abgeprallt: Der Standort der Litfaßsäule sei "innerhalb der Stadtverwaltung abgestimmt und in der Planung exakt festgelegt" worden, hatte die Sprecherin der Stadt Erfurt in der "Thüringer Allgemeinen" gesagt. Da könne man die Säule nicht einfach verschieben: "Es gibt zu dem geplanten Standort keine Alternative."

Peterknechts Kunden und Erfurter sahen den Säulenstandort ebenfalls als verfehlt an, in der Zeitung und auf Peterknechts facebook-Seite wurde debattiert, Kunden entrüsteten sich und fragten in der Buchhandlung nach Unterschriftenlisten. "Soweit wollten wir gar nicht gehen", meint Peter Peterknecht, "aber wir haben viel Zuspruch von unseren Kunden bekommen, die ihren Unmut geäußert haben."

Nach den öffentlichen Debatten hat die Stadt sich offenbar in der Defensive gesehen und reagiert. Leider sei die Säule in der Lachsgasse nicht gemäß der Planungen aufgestellt worden, stellt nun plötzlich die Sprecherin der Stadt Erfurt in der "Thüringer Allgemeinen" fest und verweist auf eine Vor-Ort-Begehung von Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Jetzt ist Peterknecht erst einmal erleichtert, dass die Säule weiter in die Lachsgasse versetzt wird: "Aufatmen." Dann sieht man auch wieder etwas vom Schaufenster.