Krepppapier und Plakate statt Bücher: Die Schaufenster des Buchladens Ostertor, der Humboldt-Buchhandlung, der Georg-Büchner-Buchhandlung, der Buchhandlung Sieglin und der Buchhandlung Albatros waren mehrere Tage lang verhüllt.
Die Buchhändler und Attac befürchten, dass es sich bei dem Versprechen, der „Kultursektor werde bei den Verhandlungen ausgeklammert“, so EU-Handelskommissar Karel de Gucht, um reine Lippenbekenntnisse handeln könnte. Was bei den geheimen Verhandlungen besprochen wird, gerät allenfalls durch Indiskretionen an die Öffentlichkeit. „Wir sind Lichtjahre von einer Transparenz entfernt“, äußerte sich Börsenverein-Geschäftsführer Alexander Skipis sichtlich enttäuscht nach einer Dialogrunde im Bundestag am 5. Mai. So fürchtet der Buchhandel, dass die Buchpreisbindung durch Druck von Lobbyisten auf der Strecke bleiben könnte: „Das ist keine Entwarnung für das Thema Preisbindung. Denn bis auf wenige Ausnahmen war die Veranstaltung in erschütternder Weise von unverbindlichen Allgemeinplätzen geprägt.“ Sowohl der Börsenverein als auch der Verband der Schriftsteller kritisierten die mangelnde Transparenz bei den Verhandlungen.