Die Buchhandlung Schröer besteht in Berlin seit August 2010 und setzt ihren Schwerpunkt auf Literatur. "Man hätte mit Blick auf den Umsatz vielleicht mehr draus machen können", sagt Haimberger heute – den Plan habe sie jedoch nie recht verfolgt. "Ich habe die Buchhandlung als Wohnzimmerbuchhandlung eingerichtet, mir ging es immer eher um die Leseförderung als um die reinen Zahlen." Langfristig betrachtet würden die Kosten ihre persönlichen Ressourcen übersteigen – deshalb höre sie jetzt auf. Ihre Bilanz, trotz allem: "Es war eine schöne Zeit."
Die Wurzeln der Buchhandlung sind am Niederrhein zu finden. Haimberger, Ende 50, stammt aus einer Buchhändlerfamilie – den Grundstein für die Tradition hatte ihr Großvater Heinrich Schröer 1909 in Kevelaer gelegt. 2010 zog sie nach Berlin und startete auf 40 Quadratmetern in Schöneberg nach altem Vorbild eine neue Schröersche Buchhandlung, die sie allein betrieb (ohne Mitarbeiter). Zum letzten Mal geöffnet ist sie nach Angaben von Haimberger am 31. August.
Alles Gute, Frau Haimberger!
... in Schöneberg, nicht in Kreuzberg: Vielen Dank für den Hinweis - wir haben das aktualisiert.
Bis vor einer Woche habe ich etwa 500 Meter von der Schröerschen entfernt gewohnt, aber trotzdem nie einen Fuß in die Buchhandlung gesetzt. Es lag nicht an Frau Haimberger, sondern an der Unmenge an wirklich guten Buchhandlungen, die dort auf kleinstem Raum beeinander liegen. Da wäre der Buchladen am Bayerischen Platz (Buchhandlungspreisträger), die Akazienbuchhandlung, der Bücherberg, die Buchhandlung Mackensen, Chatwins (von Esoterik- und Kinderbuchspezialisten ganz zu schweigen) - alle in einem Kreis mit einem Kilometer Durchmesser. Für Literaturliebhaber ein Traum, aber wahrscheinlich auch ein mörderischer Wettbewerb. Insofern sehr bedauerlich, aber wenig überraschend. Ich hoffe nur, die anderen können sich halten.