Scholastic bilanziert Geschäftsjahr 2017

Der Potter-Effekt

26. Juli 2017
von Börsenblatt
Der US-Kinderbuch- und Bildungsverlag Scholastic hat im Geschäftsjahr 2017 (Juni 2016 − Mai 2017) laut Bilanzmitteilung 1,7 Milliarden Dollar (circa 1,5 Mrd. Euro) Umsatz erzielt − damit 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Unterm Strich bleibt ein Gewinn von 52,3 Millionen Dollar. 

Dazu hätte vor allem der Absatz der neuen Bände aus dem Harry-Potter-Universum auf dem US-amerikanischen Publikumsmarkt beigetragen − in diesem Markt seien die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf 307,9 Millionen Dollar gestiegen, so die Scholastic-Bilanz weiter. Zudem hätte sich weitere Reihentitel gut verkauft.

Die Bildungssparte spielte 312,7 Millionen Dollar ein, das waren 4 Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr (mit 299,7 Mio. Dollar).

Im internationalen Segment weist die Bilanz einen Umsatz in Höhe von 376,8 Millionen Dollar aus (plus 1 Prozent zum Vorjahr mit 372,2 Mio. Dollar).

Das operative Ergebnis für den Gesamtverlag betrug im Geschäftsjahr 2017 (1. Juni − 31. Mai) 88,9 Millionen Dollar, nach 67,6 Millionen Dollar im Jahr zuvor. Auch der Netto-Gewinn konnte im gleichen Zeitraum gesteigert werden: von 40,5 Millionen auf 52,3 Millionen Dollar.

Weitere Kennzahlen nach Segmenten (voriges Geschäftsjahr):

  • Kinder- und Jugendbuch: Operativer Gewinn: 143,1  Mio. Dollar (120,6 Mio. Dollar)
  • Bildung: Operativer Gewinn: 50,7 Mio.  Dollar (42,8 Mio. Dollar)
  • International: Operativer Gewinn: 18,7 Mio. Dollar (11,4 Mio. Dollar)

Ausblick

Für das am 1. Juni begonnene Geschäftsjahr 2018 rechnet Scholastic mit Einnahmen in Höhe von 1,65 −1,7 Milliarden Dollar. Bei dieser moderaten Schätzung hat man unter anderem das Fehlen neuer Harry-Potter-Titel berücksichtigt. Einen Zuwachs erwartet Scholastic in der Bildungssparte, sowohl im amerikanischen als auch im internationalen Markt. Weite hat das Unternehmen ein "Scholastic 2020"-Plan aufgelegt mit dem Ziel, das operative Einkommen signifikant zu steigern (2020 feiert der Verlag sein 100-jähriges Bestehen). Als Mittel werden Investitionen in den technologischen Wandel, Kostenersparnis und die Verschlankung von Prozessen genannt.