Sparkurs bei der GfK

Sechs Standorte sollen bleiben

14. Dezember 2017
von Börsenblatt
Die GfK will ihre Standorte in Deutschland im Zuge ihres Sparkurses von 23 auf 6 reduzieren, wie das Portal nordbayern.de berichtet. Rund 600 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Update: GfK-Statement zu den Plänen.

In einer Betriebsversammlung in der Fürther Stadthalle wäre den rund 1.200 Teilnehmern mitgeteilt worden, so nordbayern.de weiter, dass am Hauptsitz Nürnberg bis zu 400 Vollzeitstellen wegfallen sollen. In ganz Deutschland könnten laut Vorstand 600 Arbeitsplätze gestrichen werden. Die Gespräche mit den Betriebsräten seien jedoch noch nicht beendet.

Dass GfK die Anzahl der Standorte in Deutschland verringern will, hatte das Unternehmen bereits Ende August angekündigt. Wie nordbayern.de nun unter Bezug auf einen Unternehmenssprecher schreibt, soll die Anzahl von 23 auf 6 reduziert werden: Das Hauptquartier Nürnberg, Hamburg, Berlin, Frankfurt und Haßloch, wo die GfK neue Produkte testen lässt, bevor sie auf den Markt kommen.

Was das für den Standort Baden-Baden mit GfK Entertainment und der Buchmarktforschung bedeutet, ist noch offen. Diesbezügliche Anfragen von boersenblatt.net bei der GfK laufen.

Update, 19. Dezember: Ein GfK-Sprecher bestätigt gegenüberüber boersenblatt.net, das laut Plan in Deutschland auf sechs Standorte gebündelt werden und rund 600 Stellen wegfallen sollen. "Beides ist aber derzeit noch zu verhandeln mit den Arbeitnehmervertretern", räumt der Sprecher ein. In Bezug auf GfK Entertainment erklärt er: "Das Produktportfolio von GfK Entertainment, wozu die Bereiche Musik, Buch, DVD/Video und Games gehören, bleibt auch für die Neuausrichtung der GfK ein zentraler, strategischer Baustein. Zum aktuellen Zeitpunkt sind die detaillierten Pläne noch nicht abgeschlossen." Zur Strategie der GfK allgemein ergänzt er: "Die GfK befindet sich derzeit in einem umfangreichen Transformations- und Investmentprogramm, um das Unternehmen im derzeitigen Marktumfeld wettbewerbsfähiger, innovativer und kundenzentrierter aufzustellen."

Hintergrund

Die Nürnberger Marktforscher hatten bereits im Ende August in einer Mitteilung zu ihrer neuen Strategie angekündigt, die "komplexe Aufstellung von GfK zu vereinfachen und eine Organisationsstruktur einzuführen, mit der das Unternehmen schnell auf Veränderungen in Markt reagieren kann". Geplant sei, hieß es damals, "die stark dezentrale Struktur seiner weltweiten Standorte anzupassen und sich im Grundsatz auf einen Standort pro Land zu konzentrieren". In Deutschland wolle die Bereiche überwiegend in der Zentrale Nürnberg bündeln (die 2019 in ein neues Gebäude zieht). Dadurch und durch die verstärkte Automatisierung von Prozessen sollten bis 2019 weltweite Kostensynergien in Höhe von 200 Millionen Euro erzielt werden. In Deutschland erwartete die GfK Kostensenkungen von insgesamt etwa 20 Prozent. "Der Vorstand wird umgehend in den Dialog mit den Arbeitnehmervertretern des Unternehmens treten, um die Auswirkungen auf die Belegschaft zu diskutieren und sozialverträgliche Lösungen zu sondieren", so die Mitteilung damals weiter.