Die Bilanz des britischen Verlegerverbandes (The Publishers Association) fiel laut Frankfurter Buchmesse positiv aus: 2015 sei zum ersten Mal seit vier Jahren der Umsatz gedruckter Bücher um 0,4 Prozent wieder leicht gestiegen, von 2,748 Milliarden Pfund (rund 3,5 Milliarden Euro) auf 2,760 Milliarden Pfund. Zur gleichen Zeit und erstmals seit sieben Jahren sanken dagegen die digitalen Verkäufe (E-Books, Audio-Downloads, Online-Abonnements) um zwei Prozent von 563 Millionen Pfund auf 554 Millionen Pfund.
Buchmarkt Großbritannien: Dem Wandel gestellt
Der weltweit fünftgrößte Buchmarkt (nach USA, China, Deutschland, Japan) hält seine Stellung, so die Frankfurter Buchmesse. Der Gesamtumsatz der britischen Buch- und Verlagswirtschaft stieg 2015 von 3,311 Milliarden Pfund auf 3,314 Milliarden Pfund (circa 4,2 Milliarden Euro).
Mit 17 Prozent liegt der Anteil des digitalen Sektors auf Vorjahresniveau. Nach Kategorien führt das Segment Akademische Publikationen/Fachbücher mit 32 Prozent, gefolgt von Kinderbüchern (24 Prozent) und Schulbüchern (17 Prozent).Diese Zahlen veröffentlichte Anfang Mai 2016 der Branchenverband The Publishers Association in seinem statistischen Jahrbuch 2015. Die damalige Verbandspräsidentin Joanna Prior (Managing Director Penguin General) attestierte der Branche gute Gesundheit und resümierte: "Die Veränderungen sind zu gering, als dass man Voraussagen für die nächsten Jahre ableiten könnte. Eines aber steht fest. Jene Branchenexperten, die das gedruckte Buch zum Scheitern verurteilt haben, wurden endgültig widerlegt." Vielmehr hätten sich die Verlage auf den digitalen Wandel und die neuen Trends in Konsum und Produktion gut eingestellt.
Zu beachten ist: In den digitalen Umsatzangaben werden nur die klassischen Verlage berücksichtigt, nicht aber der wachsende Selfpublishing-Markt. Laut Nielsen Book UK beträgt der Anteil der selbst publizierten E-Books am digitalen Buchmarkt immerhin 22 Prozent (2014: 16 Prozent).
Der Inlandsumsatz (Print und Digital) stieg 2015 um drei Prozent auf 1,893 Milliarden Pfund. Die größten Umsatzsprünge verzeichneten die Segmente Non-Fiction/Reference (+9 Prozent) sowie Schulbücher (+13 Prozent). Auch die Belletristik konnte mit 1,6 Prozent gegenüber 2014 leicht zulegen. Entscheidenden Anteil daran hatten Blockbuster wie Paula Hawkins' "The Girl On The Train" (Doubleday), Harper Lees "Go Set a Watchman" (Heinemann) und EL James' "Grey" (Arrow).
Buch-Exportweltmeister
Mit Einnahmen von 1,42 Milliarden Pfund und einer Quote von 43 Prozent ist Großbritannien Buch-Exportweltmeister. Den Löwenanteil, nämlich zwei Drittel, erbrachten die Bereiche Bildung, Wissenschaft und English Language Training (ELT). Der Anteil digitaler Produkte lag gleichbleibend bei 15 Prozent. Europa bleibt mit Abstand der wichtigste Zielmarkt, gefolgt von den Regionen Südostasien und Nahost/Nordafrika.
Der britische Buchmarkt im Überblick:
Umsatz: 3,314 Mrd. Pfund (circa 4,2 Mrd. Euro) (2015)
Verlage: 2.270 (2015)
Titelproduktion/Jahr: 200.330 (2014)
Buchläden: 1.075 (2015)
Quellen: PA Statistics Yearbook 2015, The Publishers Association, The Bookseller
Über The Markets
Nach der Premiere 2015 findet The Markets, die Auftaktkonferenz der Frankfurter Buchmesse, in diesem Jahr erneut am Dienstag vor Messebeginn statt (Dienstag, 18. Oktober 2016: "The Markets – Global Publishing Summit 2016. Visionen, Analysen, Geschäftskontakte".)
Auch in diesem Jahr stehen sieben internationale Buch- und Medienmärkte im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung. Diese Märkte sind:
Tickets und weitere Informationen:www.themarkets2016.com
