Tipps für Vorstellungsgespräche

Gut vorbereitet ins Jobinterview

4. Februar 2016
von Sabine Schmidt
Um bei einem Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollte in die Vorbereitung investiert werden. Ratgebertitel können dabei helfen.

Oft bleibt beiden Seiten nur eine Stunde Zeit, um ­einen Eindruck voneinander zu gewinnen. Um das knappe Zeitfenster gut zu nutzen, sollte man ein Vorstellungsgespräch deshalb intensiv vorbereiten, empfiehlt Elke Eßmann und gibt Bewerbern einen kompakten Leitfaden an die Hand: "111 Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch" (Goldmann, 192 S., 8,99 Euro).
Was soll man zum Beispiel antworten, wenn man nach den berüchtigten Stärken und Schwächen gefragt wird? Erst einmal nichts, vielmehr sollte man über die Motive des Fragenden nachdenken. "Nur vordergründig geht es um konkrete Stärken und Schwächen – den Interviewer interessiert das Selbstbild des Bewerbers", erklärt die Expertin. "Er möchte wissen, wie es um das Selbstvertrauen bestellt ist. Wie reagiert er auf die Frage? Bleibt er gelassen oder kann man ihn damit aus der Fassung bringen?"
Wenn man diese Motive kennt, kann man über Antworten nachdenken. Eine Stärke kann sein, dass man gut mit Menschen umgehen, organisieren oder Englisch sprechen kann. Wenn der Bewerber über Stärken spricht, kann und sollte er aus sich herausgehen, bei den Schwächen dagegen ist eher Zurückhaltung geboten, meint Elke Eßmann. Ein Trick: Schwächen zu nennen, die auch eine positive Seite zeigen. Ein Beispiel: "Ich möchte immer alles möglichst schnell erledigen und kann ungehalten werden, wenn etwas nicht so reibungslos klappt, wie es könnte. "Oder man nennt Schwächen, über die andere lächeln können: "Ich bin schon mal inkonsequent und kann bei Pralinen nicht Nein sagen."
Es hilft, wenn die Antworten nicht spontan und vermutlich von Nervosität bestimmt sind, sondern wenn man sich vorher überlegt, was man sagen, welches Bild man von sich vermitteln will, um sich nicht unter Wert zu verkaufen. Wer bin ich, welche (beruflichen) Erfahrungen und Kompetenzen bringe ich mit? Was will ich noch erreichen? Welche Gehaltsvorstellungen habe ich? Gute Vorbereitung kann entscheidend sein – denn für den ersten Eindruck gibt es nun mal keine zweite Chance.