Trendreport E-Reading

E-Books verändern die Kulturtechnik Lesen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
"Das Lesen von E-Books wird sich in den nächsten Jahren rasant verbreiten und einen Paradigmenwechsel in der Kulturtechnik Lesen bewirken." Das ist die zentrale These des "Trendreports E-Reading 2012", der von dem Marktforscher Q|Agentur für Forschung im Auftrag der E-Book-Leihplattform Skoobe erstellt wurde.

Die Studie zeige, so Skoobe, dass das E-Book bereits heute in der Mitte der Buchwelt angekommen ist: Die stärkste Altersgruppe unter den 650 befragten E-Book-Lesern bildeten mit 37 Prozent die 40- bis 49-Jährigen – meist Vielleser mit einem abgeschlossenen Hochschul- oder Fachhochschulstudium (41 Prozent). Das Durchschnittsalter des E-Book-Lesers liegt bei 44 Jahren. Mit 60 Prozent sind Frauen unter den befragten E-Book-Lesern deutlich häufiger vertreten als Männer.

Die Studie gibt auch Aufschluss über die Nutzungsgewohnheiten von E-Book-Lesern. Bei einem Mittelwert von zwölf Stunden beim privaten Lesen macht das digitale Lesen bereits 8,5 Stunden aus, so der Trendreport.

E-Book-Leser, so ein weiterer Befund des Reports, kommen gut mit den Lesegeräten zurecht. Sie halten sie mehrheitlich nicht nur für praktikabel und benutzungsfreundlich, sondern empfinden auch das Lesen am Bildschirm nicht für problematisch (51 Prozent: "trifft voll und ganz zu"). Im Gegensatz dazu sagen 72 Prozent der Gesamtbevölkerun, dass sie nicht von einem Display oder einem Bildschirm lesen wollen.

Die Nutzung digitaler Bücher eröffnet nach Meinung der Befragten neue Möglichkeiten. 61 Prozent der Befragten gaben an, mehr Zeit mit Lesen zu verbringen, 60 Prozent, insgesamt mehr Bücher zu lesen als früher.

Die meisten Nutzer verändern auch ihr Leseverhalten: selektives Lesen, das Anlesen unbekannter Bücher, parallele Lektüre mehrerer Bücher sowie schnelleres Lesen nähmen erheblich zu. Ein hoher Prozentsatz (66 Prozent) vertritt auch die Auffassung, mehr Bücher lesen zu wollen, wenn es "gegen eine angemessene Gebühr Zugang zu einer großen Menge digitaler Bücher" gäbe.

Das deckt sich mit der Einschätzung von Christian Damke, dem Geschäftsführer von Skoobe: "Unsere Erfahrung belegt, dass die meisten Leser die Möglichkeit des flexiblen Zugriffs auf eine mobile Bibliothek schätzen."