Umbau der Cornelsen-Gruppe

Arbeitsplätze vor Gericht

26. August 2012
von Börsenblatt
Der Betriebsrat des Bibliographischen Instituts hat versucht, gerichtlich gegen die Umzugspläne der Konzernmutter Cornelsen vorzugehen – vergeblich. Einem Bericht der Nachrichtenagentur dapd zufolge, abgedruckt in der „Welt“, ist der Antrag vom Arbeitsgericht Mannheim abgelehnt worden.

Die Arbeitnehmervertretung hatte darauf gehofft, eine einstweilige Verfügung erreichen – um kurzfristige Entlassungen in Mannheim zu verhindern und die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Berlin doch noch abzuwenden.

Laut „Welt“ beriefen sie sich dabei u.a. auf eine Zusage des Verlagsvorstands aus dem Jahr 2009, wonach die Duden-Redaktion mindestens bis 2015 in Mannheim hätte bleiben sollen. Die Arbeitsrichter ließen sich darauf aber offenbar nicht ein: Eine Sprecherin bestätigte gegenüber dapd, dass der Antrag bei einem Gerichtstermin am vergangenen Freitag abgelehnt wurde.

Der Betriebsrat will seinen Kurs dennoch beibehalten. Er sehe, so die „Welt“, in der Entscheidung der Richter „keine Vorentscheidung für die Hauptverhandlung, in der es in einigen Wochen ebenfalls um die Frage gehen wird, ob die Verlagerung nach Berlin der getroffenen Standortsicherungsvereinbarung widerspricht oder nicht.“

Cornelsen selbst gab gegenüber dapd keine Bewertung zur Entscheidung ab, ließ aber mitteilen, dass man nun hoffe, wieder den normalen Dialog mit der Belegschaft aufnehmen zu können. "Momentan wäre es wichtig, Ruhe in die Situation zu bringen, anstatt die Mitarbeiter mit immer neuen Wasserstandsmeldungen zu verunsichern", wird ein Sprecher zitiert.